Mein Wort! Plagiarismus und College-Kultur

Bewertung:   (4,5 von 5)

Mein Wort! Plagiarismus und College-Kultur (D. Blum Susan)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Susan Blums Buch befasst sich mit der Komplexität von Plagiaten in der heutigen Kultur und zeigt auf, wie die Einstellung von Studenten zu Originalität und Zitaten durch gesellschaftliche Veränderungen beeinflusst wird. Sie kombiniert anthropologische Erkenntnisse mit Interviews von Studenten, um zu untersuchen, warum Plagiate immer mehr zur Normalität geworden sind. Während das Buch für seine gründliche Analyse und seinen nachvollziehbaren Inhalt gelobt wurde, wird es auch kritisiert, weil es einseitig ist und die Verantwortlichkeit der Studenten nicht angemessen berücksichtigt.

Vorteile:

Das Buch bietet wertvolle Einblicke in die zeitgenössische Studentenkultur in Bezug auf Plagiate und nutzt anthropologische Methoden, um die Perspektive der Studenten zu verstehen. Es ist gut geschrieben und bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Plagiats, seine Varianten und seine kontextuelle Relevanz. Viele Rezensenten empfehlen es als Pflichtlektüre für Schüler, Pädagogen und Eltern.

Nachteile:

Kritiker bemängeln, dass Blums Ansatz den Schülern gegenüber zu wohlwollend ist und manchmal das Schummeln als kulturelles Phänomen legitimiert, ohne auf die moralischen Implikationen einzugehen. Einige Rezensenten sind der Meinung, dass es dem Buch an einer ausgewogenen Sichtweise mangelt und dass es von umfassenderen Beweisen und Beobachtungen profitieren könnte. Außerdem wird bemängelt, dass nicht alle Diskussionen zum Thema Plagiat mit dem Hauptthema in Verbindung gebracht werden.

(basierend auf 6 Leserbewertungen)

Originaltitel:

My Word!: Plagiarism and College Culture

Inhalt des Buches:

Betrüger im Klassenzimmer wenden sich dem Computer zu. Schüleraufsätze im Internet sind eine Herausforderung für Lehrer. Die Note fälschen. Schlagzeilen wie diese haben die alarmierende Nachricht von einer Epidemie von Plagiaten und Betrug an amerikanischen Colleges verbreitet: Mehr als 75 Prozent der Studenten geben zu, geschummelt zu haben.

68 Prozent geben zu, Material aus dem Internet ausgeschnitten und eingefügt zu haben, ohne es zu zitieren. Professoren werden fast täglich daran erinnert, dass viele der heutigen College-Studenten unter völlig neuen Annahmen über Originalität und Ethik arbeiten. Praktiken, die noch vor einem Jahrzehnt fast allgemein als akademisch unredlich angesehen worden wären, sind heute gang und gäbe.

Ist diese Entwicklung ein Hinweis auf dramatische Veränderungen im Bildungswesen und in der Kultur insgesamt? In einem Buch, das das Händeringen zugunsten einer reichhaltigen Darstellung des tatsächlichen Denkens und Handelns von Schülern zurückweist, entdeckt Susan D. Blum zwei Kulturen, die - oft unbehaglich - Seite an Seite im Klassenzimmer existieren. Auf der Grundlage von Interviews, die von Studenten mit Studenten geführt wurden, präsentiert My Word! die Stimmen junger Erwachsener von heute, die über ihre täglichen Aktivitäten, ihre Herausforderungen und die Bedeutung ihres College-Lebens nachdenken. Die ergebnisorientierte Sekundarschulbildung, die steil ansteigenden Studiengebühren und ein wirtschaftliches Klima, in dem die Hochschulbildung vor allem wegen ihrer Auswirkungen auf das künftige Einkommen geschätzt wird.

Jeder dieser Faktoren spielt eine Rolle bei der Erklärung, warum Schüler mit allen Mitteln nach guten Noten streben können. Diese Anreize sind im selben Zeitalter entstanden, in dem es leicht zugängliche Möglichkeiten gibt, elektronisch zu schummeln, und in dem ein fast unerträglicher Druck herrscht, der dazu führt, dass bei vielen Studenten während des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsensein klinische Depressionen diagnostiziert werden. Das eigentliche Problem der akademischen Unehrlichkeit, so Blum, liegt jedoch in erster Linie in der mangelnden Kommunikation zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen innerhalb des universitären Umfelds begründet. Auf der einen Seite betrachten Professoren und Verwaltungsangestellte Plagiate als schweres akademisches Verbrechen, als ethische Übertretung, ja sogar als Sünde gegen das Ethos von Individualismus und Originalität. Die Studierenden hingegen schwelgen im Teilen, in der Vielfalt, in der Leistung um jeden Preis.

Auch wenn dieses Buch die Leser, die hoffen, dass die steigenden Plagiatsraten durch eindringliche Warnungen am ersten Tag der Vorlesung rückgängig gemacht werden können, wahrscheinlich nicht beruhigen wird, eröffnet Mein Wort! einen Dialog zwischen Professoren und ihren Studenten, der zu einem echten gegenseitigen Verständnis führen und als Grundlage für eine Angleichung der Praktiken der Studenten an die Erwartungen ihrer Professoren dienen kann.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780801476617
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2010
Seitenzahl:240

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)