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Minima Ethnographica: Intersubjectivity and the Anthropological Project
Der postmoderne Gegensatz zwischen Theorie und gelebter Realität hat teilweise zu einer anthropologischen Hinwendung zu „dialogischen“ oder „reflexiven“ Ansätzen geführt. Michael Jackson behauptet, diese Ansätze seien kaum radikal, da sie immer noch in Abstraktionen wie „Gesellschaft“ oder „Kultur“ abdriften.
Seine Minima Ethnographica schlagen eine existenzielle Anthropologie vor, die selbst abstrakte Beziehungen als Modalitäten des zwischenmenschlichen Lebens anerkennt. Im Stil von Theodor Adornos Minima Moralia geschrieben, zeigt Jacksons Arbeit, wie allgemeine Ideen immer in besonderen sozialen Ereignissen und kritischen Anliegen verankert sind.
Indem er die intersubjektive Begegnung gegenüber objektiven Beschreibungen der gesamten historischen und gegenwärtigen Situation eines bestimmten Volkes hervorhebt, veranschaulicht er die Kraft und Originalität der existentiellen Anthropologie durch eine Reihe von Vignetten aus seiner Feldforschung in Sierra Leone und Australien. Als preisgekrönter Dichter, Romancier und Anthropologe bietet Jackson eine zeitgemäße Kritik an Konventionen, die unseren Sinn für die Verbindungen zwischen akademischen Studien und gelebter Erfahrung trüben.