Bewertung:

Die Pestnächte von Orhan Pamuk ist ein langatmiger und origineller historischer Roman, der auf einer fiktiven Insel während der Beulenpest in den letzten Tagen des Osmanischen Reiches spielt. Einige Leser loben die reiche Weltgestaltung, die emotionale Tiefe und die komplizierte Erzählweise, andere kritisieren die Länge, das Tempo und die mangelnde Bindung an die Charaktere.
Vorteile:⬤ Brillante, tiefgründige Erzählung, die historische und fiktive Elemente miteinander verwebt.
⬤ Lebendig gestaltete Charaktere und Schauplätze, die die fiktive Insel real erscheinen lassen.
⬤ Bietet tiefe Einblicke in die gesellschaftlichen Reaktionen auf Pandemien und zieht Parallelen zu aktuellen Themen.
⬤ Komplexe Themen wie der Aufstieg des Totalitarismus und der Zustand des Menschen.
⬤ Schöne Prosa und fantasievolle Erzählstruktur.
⬤ Extrem lang (fast 700 Seiten), was bei den Lesern zu Ermüdungserscheinungen führt.
⬤ Probleme mit dem Tempo, einige Passagen ziehen sich hin und es fehlt an Geschwindigkeit.
⬤ Charaktere können unterentwickelt oder cartoonhaft wirken, was zu einem Mangel an emotionaler Bindung führt.
⬤ Die Handlung kann verworren und ermüdend sein, mit Ablenkungen, die den Fluss stören.
⬤ Einige fanden den Schreibstil komplex und schwierig zu verstehen.
(basierend auf 32 Leserbewertungen)
Nights of Plague
Vom Gewinner des Nobelpreises für Literatur: Teils Detektivgeschichte, teils historisches Epos - ein kühner und brillanter Roman, der eine fiktive Insel im Osmanischen Reich von einer Seuche heimgesucht sieht.
Es ist April 1900 auf der fiktiven Insel Mingheria, einem Staat des Osmanischen Reiches, der zwischen Kreta und Zypern liegt. Die Hälfte der Bevölkerung ist muslimisch, die andere Hälfte sind orthodoxe Griechen, und die Spannungen zwischen den beiden sind groß. Als eine Seuche ausbricht, revoltiert die Insel.
Um die Epidemie zu stoppen, eilt ein erfahrener Quarantäneexperte auf die Insel, aber nicht jeder ist mit den Vorsichtsmaßnahmen oder der von ihm durchgesetzten Quarantäne zufrieden. Was folgt, ist ein schockierender Mord. Die Pest breitet sich weiter rasant aus, und es werden strengere Quarantänemaßnahmen verhängt, aber die Inkompetenz des Gouverneurs der Insel, die zunehmende Feindseligkeit zwischen den beiden Religionen und die Weigerung der Bevölkerung, die Verbote zu respektieren, führen zum Scheitern der Quarantäne. Als die Zahl der Toten ins Unermessliche steigt, blockieren Kriegsschiffe die Insel, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Nun ist das Volk von Mingheria auf sich allein gestellt und muss einen Weg finden, die Seuche selbst zu besiegen.
Durchdrungen von Geschichte und voller Spannung ist „Die Pestnacht“ eine epische Geschichte, die vor mehr als einhundert Jahren spielt und deren Themen sich bemerkenswert aktuell anfühlen.