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Pirating and Publishing: The Book Trade in the Age of Enlightenment
Im späten 18. Jahrhundert raubte eine Gruppe von Verlegern in den Ländern entlang der französischen Grenze, die der Historiker Robert Darnton den „Fruchtbaren Halbmond“ nennt und die sich von den Niederlanden bis in die Schweiz erstrecken, die Werke prominenter (und oft verbotener) französischer Schriftsteller und verbreitete sie in Frankreich, wo die Gesetze zur Bekämpfung der Piraterie noch in Bewegung waren und der Begriff des „Urheberrechts“ noch in den Kinderschuhen steckte.
Die Piraterie war völlig legal, und jeder erkannte stillschweigend oder offen an, dass diese Raubdrucke von Werken von Rousseau, Voltaire, Diderot und anderen Koryphäen eine wachsende Leserschaft in Frankreich versorgten, deren Bedarf von der monopolistischen und streng kontrollierten Pariser Gilde nicht gedeckt werden konnte. Darnton konzentriert sich in seinem Buch vor allem auf einen Schweizer Verlag, einen der größten und dessen Archiv das vollständigste ist. Durch die Linse dieses Unternehmens bietet er einen umfassenden Blick auf die Welt des Schreibens, des Verlagswesens und vor allem des Buchhandels im vorrevolutionären Frankreich - ein lebendiger, detaillierter Einblick in eine Verdrängungsindustrie, die darum kämpfte, mit der Zeit Schritt zu halten und, wenn möglich, Profit daraus zu schlagen.
Mit einer faszinierenden Reihe von Charakteren, hochtrabenden Idealisten und niederträchtigen Opportunisten, baut dieses neue Buch auf Darntons gefeierte Arbeit über das Buchverlagswesen in Frankreich auf, die zuletzt in Literary Tour de France erschienen ist. Piraterie und Verlagswesen enthüllt, wie und warum die Piraterie die Aufklärung in jeden Winkel Frankreichs brachte und die Ideen nährte, die in der Revolution explodierten.