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Pragmatism and Social Theory
Die zunehmende Besorgnis von Wissenschaftlern über die intellektuellen und kulturellen Grundlagen der Demokratie hat zu einem Wiederaufleben des Interesses an der amerikanischen philosophischen Tradition des Pragmatismus geführt. In diesem Buch zeigt Hans Joas, wie der Pragmatismus unterschiedliche intellektuelle Bemühungen um das Verständnis der sozialen Zusammenhänge von menschlichem Wissen, individueller Freiheit und demokratischer Kultur miteinander verbinden kann.
Neben dem Einfluss des Pragmatismus auf die amerikanische Soziologie und Sozialforschung von 1895 bis in die 1940er Jahre zeichnet Joas seine Rezeption durch französische und deutsche Traditionen in diesem Jahrhundert nach. Er untersucht die - oft missverstandenen - Einflüsse des Pragmatismus auf Emile Durkheims Wissenssoziologie und auf das deutsche Denken, mit besonders aufschlussreichen Hinweisen auf seine Aneignung durch den Nationalsozialismus und seine Ablehnung durch den Neomarxismus. Er untersucht auch neue Strömungen der Gesellschaftstheorie in den Arbeiten von Habermas, Castoriadis, Giddens und Alexander und schlägt so eine Brücke zwischen kontinentalem Denken, amerikanischer Philosophie und zeitgenössischer Soziologie; er zeigt, wie die Verkennung und Vernachlässigung des Pragmatismus zu systematischen Mängeln in der zeitgenössischen Gesellschaftstheorie geführt hat.
Auf der Grundlage dieser geschickten historischen und theoretischen Analyse liefert Joas ein überzeugendes Argument für das bleibende Erbe von Peirce, James, Dewey und Mead für die Sozialtheoretiker von heute.