Bewertung:

Das Buch hat bei den Lesern ein gemischtes Echo hervorgerufen. Einige loben den fesselnden Schreibstil und die interessanten historischen Details über das queere Leben in London, andere kritisieren den Mangel an Tiefe und Struktur in der historischen Analyse. Die Kommentatoren sind sich im Allgemeinen über den Unterhaltungswert des Buches einig, zeigen sich aber enttäuscht über die wissenschaftliche Genauigkeit und die Behandlung sensibler Themen.
Vorteile:⬤ Fesselnder und unterhaltsamer Schreibstil von Peter Ackroyd.
⬤ Bietet interessante historische Fakten und Details über das queere Leben in London.
⬤ Das Buch zeichnet sich durch seine humorvolle und geistreiche Herangehensweise an die Geschichte aus, die es für ein breites Publikum zugänglich macht.
⬤ Einige Leser schätzen die einzigartigen Anekdoten und die lebendige Darstellung der historischen Ereignisse.
⬤ Eine umfangreiche Bibliographie zeugt von gründlicher Recherche.
⬤ Es fehlt eine kohärente These oder eine eingehende Analyse, so dass der Eindruck entsteht, es handele sich eher um eine Aneinanderreihung unzusammenhängender Fakten als um eine umfassende Geschichte.
⬤ Einige Inhalte werden als oberflächlich oder zu listig empfunden, besonders in der alten Geschichte.
⬤ Kritiker bemängeln, dass der Ton gegenüber dem schweren historischen Leid und der Verfolgung der LGBTQ+-Gemeinschaft abweisend sein kann.
⬤ Der Abschnitt über die Zeit nach dem Mauerfall wirkt übereilt und unzureichend behandelt.
⬤ Der Sprecher des Hörbuchs erhielt gemischte Kritiken, da einige ihn als störend empfanden.
(basierend auf 47 Leserbewertungen)
Queer City - Gay London from the Romans to the Present Day
Peter Ackroyd ist unser hervorragender Chronist von London. In Queer City betrachtet er die Metropole auf eine ganz neue Art und Weise - durch die Geschichte und die Erfahrungen der schwulen Bevölkerung.
Im römischen Londinium wurde der Penis verehrt und Homosexualität galt als bewundernswert. Die Stadt war übersät mit lupanaria (Wolfshöhlen“ oder öffentlichen Freudenhäusern), fornices (Bordellen) und thermiae (heißen Bädern). Dann kam Kaiser Konstantin mit seinen Bischöfen und Geistlichen, Mönchen und Missionaren. Mit seiner Herrschaft kamen auch die ersten Gesetze gegen seltsame Praktiken.
Was folgte, war eine Endlosschleife von abwechselnder Erlaubnis und Zensur, von den berüchtigten Normannen, deren militärische Macht von männlicher Loyalität abhing, und dem modischen weiblichen Transvestismus der 1620er Jahre bis hin zur Raserei der Hinrichtungen wegen Sodomie in den frühen 1800er Jahren und der „Schwulenplage“ in den 1980er Jahren.
Ackroyd führt uns mitten hinein in diese verborgene Stadt, wobei er einerseits ihre Vielfalt, ihren Nervenkitzel und ihre Energie feiert, uns andererseits aber auch an ihre sehr realen Schrecken, Gefahren und Risiken erinnert. In einer Stadt der Superlative ist es vielleicht diese endlose sexuelle Fluidität und Widerstandsfähigkeit, die den wahren Triumph Londons verkörpern.
Peter Ackroyd ist der größte lebende Chronist Londons“ (Independent).