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Radical Hospitality: From Thought to Action
Radikale Gastfreundschaft behandelt ein aktuelles und herausforderndes Thema für die zeitgenössische Philosophie: die ethische Verantwortung, Grenzen, psychische und physische, für den Fremden zu öffnen.
Kearney und Fitzpatrick zeigen, wie radikale Gastfreundschaft entsteht, wenn man sich in einem narrativen Austausch für jemanden oder etwas öffnet, das anders ist als man selbst - indem man Grenzen überschreitet, sei es im wörtlichen oder im übertragenen Sinne. Gegen die Ängste, Dogmen und Forderungen nach Gewissheit und Sicherheit, die uns zur Feindseligkeit treiben, wollen wir auch mit dem Unbekannten wetten, uns in das Unerwartete stürzen und das Neue feiern - ein Wunsch, den dieses Buch zu erkennen und zu kultivieren versucht. Das Buch vertritt die Auffassung, dass Gastfreundschaft bedeutet, die eigene Hand, den eigenen Arm, sich selbst zu riskieren und damit einen lebenswichtigen Raum zu öffnen, in dem neue Stimmen gehört, alte Häute abgestreift und neue Erkenntnisse willkommen geheißen werden.
Radical Hospitality setzt sich mit dringenden moralischen Gesprächen über Identität, Nationalität, Einwanderung, Gedenken und Gerechtigkeit auseinander und bewegt sich dabei zwischen Theorie und Praxis bis hin zum prägenden Leben im Klassenzimmer. Aufbauend auf wichtigen kritischen Debatten zur Frage der Gastfreundschaft, die von der Phänomenologie, Hermeneutik und Dekonstruktion bis zur neokantianischen Moralkritik und angloamerikanischen Tugendethik reichen, erkundet das Buch neue Möglichkeiten für eine Ethik der Gastfreundschaft in unserer heutigen Welt der Grenzangst, Flüchtlingskrisen und ökologischen Katastrophen.