Bewertung:

Das Buch untersucht die Konzepte der Sicherheit innerhalb komplexer Systeme, wobei der Schwerpunkt auf der Widerstandsfähigkeit und dem Verständnis positiver Ergebnisse liegt. Es wird wegen seines zum Nachdenken anregenden Inhalts gut aufgenommen und gilt als unverzichtbar für Sicherheitsfachleute, obwohl es als dicht und akademisch bezeichnet wird.
Vorteile:Faszinierender und wesentlicher Inhalt, trägt zum besseren Verständnis von Sicherheit bei, gut geschrieben und strukturiert, stellt konventionelles Denken über Sicherheit in Frage, nützlich für Sicherheitsexperten.
Nachteile:Dicht geschrieben, kann für manche Leser eine Herausforderung sein, Diagramme sind nicht so prominent wie erwartet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Safety-II in Practice: Developing the Resilience Potentials
Sicherheit ist definiert als die Freiheit von inakzeptablem Schaden. Der Zweck des traditionellen Sicherheitsmanagements besteht daher darin, Wege zu finden, diese "Freiheit" zu gewährleisten. Da soziotechnische Systeme jedoch immer größer und weniger handhabbar werden, ist dies immer schwieriger zu erreichen. Das Resilience Engineering wies von Anfang an darauf hin, dass eine belastbare Leistung - die Fähigkeit einer Organisation, sowohl unter erwarteten als auch unter unerwarteten Bedingungen wie gewünscht zu funktionieren - mehr erfordert als die Vermeidung von Vorfällen und Unfällen. Daraus entwickelte sich ein neues Verständnis von Sicherheit (Safety-II) und folglich eine neue Form des Sicherheitsmanagements.
Safety-II verändert das Sicherheitsmanagement von der schützenden Sicherheit, bei der man sich darauf konzentriert, wie etwas schief gehen kann, hin zur produktiven Sicherheit, bei der man sich darauf konzentriert, wie etwas gut gehen kann und gut geht. Bei Safety-II geht es nicht nur um die Beseitigung von Gefahren und die Verhinderung von Ausfällen und Störungen, sondern auch darum, wie das Potenzial einer Organisation für belastbare Leistungen am besten entwickelt werden kann - die Art und Weise, wie sie reagiert, überwacht, lernt und vorausschauend handelt. Dazu sind Modelle und Methoden erforderlich, die über den Werkzeugkasten der Sicherheitstechnik hinausgehen. In diesem Buch wird ein umfassender Ansatz für das Management von Safety-II vorgestellt, das sogenannte Resilience Assessment Grid (RAG). Es erläutert die Grundsätze des RAG und wie es zur Entwicklung der Resilienzpotenziale eingesetzt werden kann. Das RAG enthält vier Sätze von diagnostischen und formativen Fragen, die auf jede Organisation zugeschnitten werden können. Die Fragen beruhen auf den Grundsätzen des Resilienz-Engineerings und stützen sich auf praktische Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen.
Safety-II in Practice richtet sich sowohl an Sicherheitsfachleute als auch an Wissenschaftler. Für die Fachleute wird eine praktikable Methode (RAG) für das Management von Safety-II vorgestellt, die sich bewährt hat. Für Akademiker und Studenten ist das Buch eine prägnante und praktische Darstellung der Resilienztechnik.