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Simon of Samaria and the Simonians: Contours of an Early Christian Movement
Wer waren die Simonianer? Ab der Mitte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. stellten die Häresiologen sie als zügellose Anhänger des ersten "Gnostikers" dar, eines angeblichen samarischen Selbstvergötters namens Simon, von dem man annahm, dass er "Magie" praktizierte und der als Vater aller Häresien bekannt wurde.
Litwa untersucht die Simonianer in ihrer eigenen Literatur und in der Literatur, mit der sie widerlegt und beschrieben werden. Er beginnt mit simonianischen Primärquellen, nämlich der Erklärung der großen Macht (eingebettet in die anonyme Widerlegung aller Häresien) und dem Konzept unserer großen Macht (Nag Hammadi Codex VI,4). Litwa argumentiert, dass beide im frühen zweiten Jahrhundert von simonianischen Autoren in Alexandrien oder Ägypten verfasst wurden. Litwa geht dann dazu über, die mit den Simonianern verbundenen häretischen Quellen zu untersuchen (Justin, die Apostelgeschichte, Irenäus, der Autor der Widerlegung aller Häresien, Pseudo-Tertullian, Epiphanius und Filaster). Er zeigt, wie eng der Bericht Justins mit dem Porträt Simons in der Apostelgeschichte verbunden ist, und bietet eine ausführliche Exegese und Analyse der simonianischen Theologie und Praxis auf der Grundlage der Berichte des Irenäus und des Widerlegers. Schließlich untersucht Litwa das Simonianertum in romanhaften Quellen, nämlich in der Petrus-Akte und den Pseudoklementinen. Zu der Zeit, als diese Quellen geschrieben wurden, war Simon der Vater aller Häresien geworden. Dementsprechend konnte praktisch jede Häresie Simon zugeschrieben werden. Infolgedessen sind diese Quellen - trotz ihrer verlockenden Porträts von Simon - für die historische Untersuchung der christlichen Bewegung des Simonismus weitgehend unbrauchbar. Litwa schließt mit einem historischen Profil der simonianischen Bewegung im zweiten und dritten Jahrhundert.
Das Buch enthält Anhänge, die Litwas eigene Übersetzungen der wichtigsten Simonschen Texte enthalten.