Bewertung:

Das Buch befasst sich mit dem Thema der gefährdeten Sprachen und dem Druck, dem sie durch die Globalisierung und die dominanten Sprachen ausgesetzt sind. Obwohl es wertvolle Einblicke und einen historischen Kontext bietet, finden einige Leser, dass es sich zu sehr auf historische Beispiele und emotionale Argumente konzentriert, anstatt praktische Lösungen und aktuelle Relevanz zu bieten.
Vorteile:Die Autorin ist sachkundig und sympathisch gegenüber Minderheitensprachen, und das Buch schärft das Bewusstsein für das Problem des Aussterbens von Sprachen. Es enthält interessante historische Anekdoten und geht auf die Notlage der bedrohten Sprachen ein.
Nachteile:Das Buch wird kritisiert, weil es sich zu sehr auf historische Beispiele für das Aussterben von Sprachen konzentriert und weniger auf aktuelle Themen. Es enthält übermäßig emotionale Argumente und eine vermeintliche Voreingenommenheit gegenüber dem Englischen, was seiner Glaubwürdigkeit abträglich ist. Einige Leser sind der Meinung, dass es an praktischen Lösungen für die Erhaltung bedrohter Sprachen mangelt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Language in Danger: The Loss of Linguistic Diversity and the Threat to Our Future
Alle zwei Wochen geht auf der Welt eine weitere indigene Sprache verloren. Sprachen, die sich über Hunderte oder gar Tausende von Jahren entwickelt haben, sind hochkomplex und extrem anpassungsfähig, aber sie sind auch anfälliger und gefährdeter, als wir vielleicht annehmen. Andrew Dalby sagt voraus, dass von den etwa 5.000 Sprachen, die heute auf der Welt gesprochen werden, die Hälfte in diesem Jahrhundert verloren gehen wird. Wie wird sich dieses Aussterben der Sprachen auf unser Leben auswirken? Besteht die Möglichkeit, dass die Menschheit eine einsprachige Spezies wird? Sollten wir uns darum kümmern?
Language in Danger ist eine beunruhigende historische Untersuchung über das Verschwinden von Sprachen und die Folgen, die künftigen Generationen drohen. Ob er nun die Auswirkungen der Verdrängung der einheimischen Sprachen durch das Lateinische im Zuge der imperialen Expansion Roms oder die aggressive Ausrottung hunderter indigener nordamerikanischer Sprachen durch eine brutale Politik beschreibt, die die amerikanischen Ureinwohner zum Erlernen der englischen Sprache zwang - Dalby zeigt, dass das Aussterben von Sprachen traditionell eine Folge von wirtschaftlicher Ungleichheit, politischer Unterdrückung und sogar von Völkermord ist. Indem sie diese historische Perspektive auf das ungewisse Schicksal von Hunderten von Taschenkulturen überträgt - Kulturen, deren Sprachen durch weniger offensichtliche Bedrohungen wie multinationale Wirtschaftskräfte, Einwanderung, Nationalismus und globale Telekommunikation gefährdet sind -, wendet sich Language in Danger gegen das fortschreitende Verstummen der unersetzlichen Stimmen unserer Welt.
Language in Danger ist mehr als ein kompromissloser Bericht über den Niedergang der Sprachenvielfalt und erklärt, warum die Menschheit ihre vielen einzigartigen Stimmen schützen muss. Da alle Sprachen unterschiedliche Arten darstellen, die Welt wahrzunehmen, abzubilden und zu klassifizieren, fungieren sie als Aufbewahrungsort für kulturelle Traditionen und lokales Wissen. Der zunehmende Trend zur sprachlichen Standardisierung - z. B. durch politisch festgelegte Nationalsprachen - bedroht die Existenz marginalisierter Kulturen und ethnischer Bräuche, so dass nur noch wenige dominante Sprachen übrig bleiben. Die daraus resultierenden Sprachen werden mit zunehmender Homogenisierung weniger flexibel, nuanciert und einfallsreich. Dalby argumentiert, dass die Menschheit die sprachliche Vielfalt nicht nur zur Kommunikation braucht, sondern auch, um unser Verständnis der Welt zu erhalten und zu verbessern. Menschen erfinden nicht einfach Wörter aus dem Nichts: Unsere Kreativität und Intelligenz sind in hohem Maße von anderen Sprachen und alternativen Möglichkeiten der Weltdeutung abhängig. Wenn sich Sprachen vermischen, leihen sie sich etwas aus und nähren sich voneinander, und diese Konvergenz katalysiert die menschliche Vorstellungskraft und macht uns zu intelligenteren und anpassungsfähigeren Wesen.