Bewertung:

Das Buch bietet einen Einblick in das Leben der Autorin anhand von Fotos und Erinnerungen, wobei ihre Familiengeschichte und ihre Erfahrungen als Emigrantin im Mittelpunkt stehen. Während einige den Schreibstil und die faszinierende Geschichte zu schätzen wissen, sind andere der Meinung, dass das Buch hinter den Erwartungen zurückbleibt, indem sie vage Erinnerungen und einen Mangel an Tiefe in der autobiografischen Erforschung anführen.
Vorteile:Fesselnder Schreibstil, interessante persönliche Geschichte und liebevolle Nostalgie. Einige Leser fanden die Mischung aus Autobiografie und Fotografien ansprechend und einzigartig präsentiert.
Nachteile:Viele fanden die Erzählung vage und wenig tiefgründig, mit unzureichenden Details über das Leben der Autorin. Einige Leser äußerten sich enttäuscht über die Klarheit der Erinnerungen und die allgemeine Ausführung der autobiografischen Elemente.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Still Pictures: On Photography and Memory
Hervorragend... (Das) letzte, großartige, persönlichste Werk von (Janet Malcolms) langer Karriere." --Charles Finch, The New York Times Book Review
Jahrzehntelang hat Janet Malcolm in ihren Büchern und Reportagen für The New Yorker und The New York Review of Books die journalistischen und biografischen Konventionen auf die Schippe genommen und auf den Kunstgriff verwiesen, der sowohl dem öffentlichen als auch dem privaten Selbst zugrunde liegt. In Still Pictures richtet sie ihren scharfen Blick auf ihr eigenes Leben - eine Aufgabe, die eine ebenso unvergleichlich geschickte Schriftstellerin erfordert, wie sie weithin bekannt war.
Still Pictures ist also nicht die Geschichte eines Lebens, sondern ein Ereignis an sich, eine Begegnung mit Identität und Familienfotos, so ergreifend und originell wie nichts anderes seit Roland Barthes' Camera Lucida. Malcolm blickt über den Inhalt des Bildes und die leichten Verführungen der Selbsterkenntnis hinaus und konstruiert ein Memoir aus Erinnerungen, die ihre eigenen Fragen stellen.
Still Pictures beginnt mit dem Bild eines mürrischen Mädchens im Zug, das 1939 im Alter von fünf Jahren Prag in Richtung New York verlässt. Von ihren unsteten frühen Liebschaften über die Abende in der alten Metropolitan Opera bis hin zu ihrer Faszination, was es bedeuten könnte, ein "böses Mädchen" zu sein, setzt Malcolm ein zusammengesetztes Porträt einer New Yorker Kindheit zusammen, die dem Sog Europas und den Geheimnissen von Schicksal und Familie nie entkommt. Später taucht Still Pictures in ihre Ehe mit Gardner Botsford, in die Welt von William Shawns New Yorker und in den Verleumdungsprozess ein, der Malcolm zu einer Figur in ihrem eigenen Drama werden ließ.
Mit dem scharfen Witz und den scharfsinnigen Kommentaren, die Malcolms Markenzeichen sind, entwickelt sich dieser kurze Band zu einem Erinnerungsbuch, wie es nur wenige andere in unserer Literatur gibt.