Bewertung:

Die Rezensionen zu „Der Immoralist“ von Andre Gide zeichnen ein komplexes Bild der Themen, Figuren und des Erzählstils des Romans. Michel, der Protagonist, befindet sich in einer persönlichen Krise und setzt sich mit Themen wie Individualismus, Verantwortung und der Suche nach Glück auseinander. Die Schilderung von Michels Beziehungen und seine philosophischen Überlegungen rufen bei den Lesern sowohl Bewunderung als auch Kritik hervor. Die einen schätzen Gides poetische Prosa und seine tiefe Introspektion, während andere die Figur als unsympathisch oder moralisch zweideutig empfinden.
Vorteile:⬤ Reichhaltige, poetische Texte und elegante Prosa, die den Leser in ihren Bann ziehen.
⬤ Fesselnde Themen wie Individualismus, die Spannung zwischen Freiheit und Verantwortung und existenzielle Überlegungen.
⬤ Eine fesselnde Erforschung der menschlichen Psyche, der Werte und des Sinns des Lebens.
⬤ Beschreibungen, die die Schönheit der verschiedenen Schauplätze und Erlebnisse hervorheben.
⬤ Charaktere, die zum Nachdenken über gesellschaftliche Erwartungen und persönliche Sehnsüchte anregen.
⬤ Viele Leser hielten Michel für einen unsympathischen oder schwachen Charakter, so dass es schwer war, emotional mit ihm mitzufühlen.
⬤ Das Tempo kann langsam sein, was zu Frustrationen im Erzählfluss führt.
⬤ Einige fanden, dass die Themen Moral und Begehren unzureichend oder zu oberflächlich behandelt wurden.
⬤ Die Andeutung von Homoerotik kommt zu kurz, so dass sich die Leser in bestimmten Bereichen mehr Tiefe wünschen.
⬤ Einige Kritiker bemängelten die Rahmenhandlung und die Erzählstruktur als zu verworren.
(basierend auf 30 Leserbewertungen)
Immoralist
Michel war ein Gelehrter mit Augenbinde, bis er, frisch verheiratet, an Tuberkulose erkrankte.
Sein Wille zur Genesung führt zur Selbstfindung und zu dem wachsenden Wunsch, sich gegen seinen kulturellen, anständigen und moralischen Hintergrund aufzulehnen. Doch die Freiheit von Zwängen, die Michel auf seinen rastlosen Reisen findet, ist mit einem hohen Preis verbunden.