Bewertung:

Das Buch „Our Man“ von George Packer bietet eine detaillierte und fesselnde Biografie von Richard Holbrooke, in der seine komplexe Persönlichkeit, sein Ehrgeiz und seine bedeutende Rolle in der amerikanischen Außenpolitik von Vietnam bis Afghanistan dargestellt werden. Während die Erzählung für ihren Einblick und Unterhaltungswert gelobt wird, kritisieren einige Leser den engen Fokus des Buches, das Fehlen eines umfassenden Index und den etwas informellen Ton des Autors.
Vorteile:Die Biografie ist sehr fesselnd, gut geschrieben und bietet tiefe Einblicke sowohl in Holbrookes Charakter als auch in die amerikanische Außenpolitik; sie fängt die Komplexität der Diplomatie ein, bietet neue Enthüllungen über Holbrookes Leben und Karriere und präsentiert ein lebendiges Porträt einer faszinierenden, aber fehlerhaften Person.
Nachteile:Der Schwerpunkt des Buches beschränkt sich auf einige wenige Schlüsselabschnitte in Holbrookes Leben und lässt andere wichtige Aspekte seiner Laufbahn außer Acht. Es fehlt ein Index, was besonders für diejenigen frustrierend ist, die mit Holbrooke vertraut sind. Außerdem empfinden einige Leser den Erzählton als zuweilen geschwätzig und informell.
(basierend auf 110 Leserbewertungen)
Our Man: Richard Holbrooke and the End of the American Century
*Finalist für den Pulitzer-Preis für Biografie*.
*Gewinner des Los Angeles Times Prize for Biography*.
*Preisträger des Hitchens-Preises 2019*
"Porträtiert Holbrooke in all seiner liebenswerten und ärgerlichen Eigenwilligkeit... Sowohl eine mitreißende diplomatische Geschichte als auch eine shakespearesche Tragikomödie... Wenn man nur ein einziges Buch lesen könnte, um die amerikanische Außenpolitik und ihre waghalsigen Ausflüge in den Treibsand der letzten 50 Jahre zu verstehen, dann wäre es dieses" - Walter Isaacson, The New York Times Book Review.
"Am Ende der zweiten Seite, vielleicht der dritten, sind Sie gefesselt... Es gab nie einen Diplomaten und Aktivisten wie (Holbrooke), und es gab selten ein Buch wie dieses - mitreißend und sentimental, betörend und brutal, gehässig und kritisch, ganz wie der Mann selbst." --David M. Shribman, The Boston Globe
Richard Holbrooke war brillant, völlig egozentrisch und besaß eine fast unmenschliche Energie und Begierde. Bewundert und verabscheut, war er die treibende Kraft hinter dem Abkommen von Dayton, das die Balkankriege beendete und Amerikas größte diplomatische Leistung in der Zeit nach dem Kalten Krieg darstellte. Seine Macht beruhte auf seinem unbedingten Glauben an sich selbst und seine Vorstellung von einer muskulösen, großzügigen Außenpolitik. Von seinen Tagen als junger Berater in Vietnam bis zu seinen letzten Bemühungen um die Beendigung des Krieges in Afghanistan verkörperte Holbrooke den amerikanischen Impuls der Nachkriegszeit, auf der Weltbühne die Führung zu übernehmen. Doch seine scharfen Ellenbogen und seine unermüdliche Selbstdarstellung sorgten dafür, dass er nie in die höchsten Regierungsebenen aufstieg, die er so verzweifelt begehrte. Seine Geschichte ist somit die Geschichte Amerikas in seiner Ära der Vorherrschaft: seine Stärke, seine Tatkraft und sein Sinn für Möglichkeiten, aber auch sein Hang zu Überheblichkeit und rücksichtslosem Selbstvertrauen. In Our Man, das auf Holbrookes Tagebüchern und Papieren basiert, wird uns ein ebenso intimes wie episches Porträt dieses außergewöhnlichen und zutiefst fehlerhaften Mannes und der elitären Sphären der Gesellschaft und der Regierung, in denen er lebte, geboten.