Bewertung:

David Graebers Buch bietet eine umfassende und fesselnde Erkundung der Konzepte von Schulden und Geld und argumentiert gegen die traditionellen wirtschaftlichen Erzählungen, insbesondere gegen die Vorstellung, dass sich Geld aus dem Tauschhandel entwickelt hat. Es bezieht mehrere Perspektiven ein und stützt sich auf anthropologische Erkenntnisse, um zu zeigen, dass Schulden für menschliche Beziehungen grundlegend sind. Trotz der reichhaltigen Erkenntnisse und der zum Nachdenken anregenden These wurde das Buch wegen seines Schreibstils und einiger seiner Schlussfolgerungen kritisiert.
Vorteile:⬤ Fesselnder und unterhaltsamer Schreibstil
⬤ Deckt ein breites Spektrum an historischen und anthropologischen Erkenntnissen ab
⬤ Stellt traditionelle Wirtschaftstheorien in Frage, insbesondere in Bezug auf die Ursprünge des Geldes
⬤ Bietet einen neuen Rahmen für das Verständnis von Schulden und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf persönliche und gemeinschaftliche wirtschaftliche Beziehungen.
⬤ Der Schreibstil kann abgehackt oder schwer verständlich sein
⬤ Einige Argumente werden als politisch voreingenommen angesehen
⬤ Das letzte Kapitel kann veraltet wirken, und einigen Schlussfolgerungen fehlt es an Tiefe
⬤ Einige Leser fanden das Buch enttäuschend oder unsinnig
⬤ Nicht jede Theorie oder Perspektive wird allgemein akzeptiert, was einige Leser möglicherweise abschreckt.
(basierend auf 287 Leserbewertungen)
Debt: The First 5,000 Years, Updated and Expanded
Das klassische Werk über Schulden, jetzt in einer Sonderausgabe zum zehnten Jahrestag
Bevor es Geld gab, gab es Schulden.
In jedem Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften steht dasselbe: Geld wurde erfunden, um lästige und komplizierte Tauschsysteme zu ersetzen - um die Menschen der Antike davon zu entlasten, ihre Waren zum Markt schleppen zu müssen. Das Problem mit dieser Version der Geschichte? Es gibt nicht den geringsten Beweis, der sie stützt.
Hier präsentiert der Anthropologe David Graeber eine verblüffende Umkehrung der konventionellen Weisheit. Er zeigt, dass die Menschen seit mehr als 5.000 Jahren, seit den Anfängen der ersten Agrarreiche, ausgeklügelte Kreditsysteme zum Kauf und Verkauf von Waren verwendet haben - also lange vor der Erfindung von Münzen oder Bargeld. In dieser Zeit, so argumentiert Graeber, begegnet uns auch erstmals eine in Schuldner und Gläubiger geteilte Gesellschaft.
Graeber zeigt, dass Argumente über Schulden und Schuldenerlass im Mittelpunkt politischer Debatten von Italien bis China standen und zahllose Aufstände auslösten. Er zeigt auch brillant, dass die Sprache der antiken Rechts- und Religionswerke (Wörter wie „Schuld“, „Sünde“ und „Erlösung“) zu einem großen Teil aus den antiken Debatten über Schulden stammt und sogar unsere grundlegendsten Vorstellungen von Recht und Unrecht prägt. Wir führen diese Kämpfe auch heute noch, ohne es zu wissen.
Schulden: Die ersten 5.000 Jahre ist eine faszinierende Chronik dieser wenig bekannten Geschichte - und wie sie die Geschichte der Menschheit geprägt hat. Sie zeigt, wie die Schulden unsere menschliche Vergangenheit bestimmt haben und was das für unsere wirtschaftliche Zukunft bedeutet.