Bewertung:

Ira Berlins „Many Thousands Gone“ stellt die vorherrschenden Mythen über die amerikanische Sklaverei in Frage, indem es ein komplexes und nuanciertes Verständnis ihrer Geschichte, insbesondere in den ersten beiden Jahrhunderten, vermittelt. Das Buch untersucht die unterschiedlichen Erfahrungen der versklavten Menschen in Abhängigkeit von der Geografie, der Kultur und den sozioökonomischen Bedingungen der damaligen Zeit und zeigt, dass die Sklaverei keine monolithische Institution war, sondern viele Facetten hatte. Obwohl das Buch eine gründliche historische Recherche und Analyse bietet, hätten sich einige Leser mehr erzählerische Kohäsion und Berichte aus erster Hand gewünscht, um die emotionale Wirkung des Materials zu vertiefen.
Vorteile:⬤ Gründlich recherchiert und gut geschrieben.
⬤ Bietet einen umfassenden Überblick über die Sklaverei in ihrer geografischen und kulturellen Vielfalt.
⬤ setzt sich mit komplexen Themen auseinander, darunter Klassismus und die Aushandlung von Macht in der Sklaverei.
⬤ Wertvolle Quelle für die historische Forschung und das Verständnis der Komplexität von Sklavengesellschaften.
⬤ Zugänglich und gut lesbar, trotz des tragischen Themas.
⬤ Einigen Lesern fehlte es an erzählerischem Zusammenhalt, sie hatten das Gefühl, dass sich das Buch zu sehr auf regionale Unterschiede konzentriert, ohne einen einheitlichen Rahmen zu schaffen.
⬤ Unzureichende Berichte aus erster Hand könnten dazu führen, dass sich einige Leser mehr emotionale Tiefe und eine persönliche Verbindung zu dem Material wünschen.
⬤ Der Kindle-Ausgabe fehlt eine Hyperlink-Funktion für Fußnoten, was das Leseerlebnis beeinträchtigt.
⬤ Einige Rezensenten fanden den Schreibstil wortreich oder schlecht konstruiert, was es schwierig macht, sich auf das Buch einzulassen.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Many Thousands Gone: The First Two Centuries of Slavery in North America
Heute verbinden die meisten Amerikaner, ob schwarz oder weiß, die Sklaverei mit Baumwolle, dem tiefen Süden und der afroamerikanischen Kirche. Jahrhunderts, nach fast zweihundert Jahren afro-amerikanischen Lebens auf dem nordamerikanischen Festland, bauten nur wenige Sklaven Baumwolle an, lebten im tiefen Süden oder bekannten sich zum Christentum. Many Thousands Gone zeichnet die Entwicklung der schwarzen Gesellschaft von den ersten Ankömmlingen im frühen siebzehnten Jahrhundert bis zur Revolution nach. Ira Berlin, ein führender Historiker des südlichen und afroamerikanischen Lebens, erzählt ihre Geschichte und integriert die Sklaven wieder in die Geschichte der amerikanischen Arbeiterklasse und in die Geschichte unserer Nation.
Ob als Feldarbeiter auf Tabak- und Reisplantagen, als geschickte Handwerker in den Hafenstädten oder als Soldaten an der Grenze - Generationen von Afroamerikanern kämpften darum, sich unter Umständen, die sie nicht selbst geschaffen hatten, eine eigene Welt zu schaffen. In einem Panorama, das sich vom Norden über die Chesapeake Bay und das Carolina Lowcountry bis zum Mississippi-Tal erstreckt, zeigt Many Thousands Gone die vielfältigen Formen, die Sklaverei und Freiheit annahmen, bevor die Baumwolle König war. Wir werden Zeuge des Wandels, der sich vollzog, als die ersten Generationen kreolischer Sklaven - die an der Seite ihrer Besitzer, freier Schwarzer und indentifizierter Weißer arbeiteten - den Plantagengenerationen Platz machten, deren harte Arbeit der einzige Motor ihrer Gesellschaft war und deren physische und sprachliche Isolation die afrikanischen Traditionen auf amerikanischem Boden aufrechterhielt.
So wie sich die Art der Arbeit der Sklaven mit Ort und Zeit veränderte, so veränderte sich auch das Verhältnis zwischen Sklave und Herr sowie zwischen Sklave und Gesellschaft. In dieser frischen und lebendigen Interpretation zeigt Berlin, dass die Bedeutung der Sklaverei und der Rasse selbst immer wieder neu verhandelt und definiert wurde, als die Nation auf dem Weg zur politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit war und sich mit den Idealen der Aufklärung auseinandersetzte, die ihre Entstehung inspiriert hatten.