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Anthropology and Modern Life
Franz Boas (1858-1942) gilt weithin als der Begründer der amerikanischen Anthropologie. Er beeinflusste eine erstaunliche Vielzahl von Wissenschaftlern und Forschern, von den Anthropologen Margaret Mead und Ruth Benedict über den Philosophen W. E. B. DuBois bis hin zur Schriftstellerin Zora Neale Hurston. Gegen Ende seines Lebens hielt er auch zahlreiche Vorträge, um die Öffentlichkeit über die Gefahren der NS-Ideologie aufzuklären.
Anthropologie und modernes Leben zeigt die unglaublich reiche und fruchtbare Bandbreite von Boas' Denken auf und greift Kontroversen auf, die auch heute noch lautstark nachhallen: das Problem der Rasse und der Rassentypen.
Vererbung versus Umwelt.
Die Bedeutung von Intelligenztests.
Offene versus geschlossene Gesellschaften.
Die Debatte "Natur versus Erziehung".
Und Nationalität und Nationalismus.
Boas ist leidenschaftlich davon überzeugt, dass die Wissenschaft genutzt werden sollte, um rassische und kulturelle Schranken zu überwinden, und räumt gleich zu Beginn des Buches mit dem Mythos auf, dass die Anthropologie lediglich eine Sammlung von "kuriosen Fakten über exotische Völker" sei. Dank Boas' Einfluss begannen Anthropologen und andere Sozialwissenschaftler zu erkennen, dass die Unterschiede zwischen den Rassen nicht auf physiologische Faktoren zurückzuführen sind, sondern auf historische Ereignisse und Umstände, und dass die Rasse selbst ein kulturelles Konstrukt ist.
Diese Routledge Classics -Ausgabe enthält ein neues Vorwort von Regna Darnell sowie eine Einleitung und ein Nachwort von Herbert S. Lewis, der Franz Boas' Leben, Einfluss und Ideale ausführlich beschreibt.
Mit dem vorliegenden Buch wollte ich zeigen, dass einige der am festesten verwurzelten Meinungen unserer Zeit von einem breiteren Standpunkt aus als Vorurteile erscheinen und dass die Kenntnis der Anthropologie es uns ermöglicht, mit größerer Freiheit auf die Probleme zu blicken, mit denen unsere Zivilisation konfrontiert ist." -Franz Boas, "Anthropologie und modernes Leben.