Bewertung:

Das Buch gilt als ein Klassiker auf seinem Gebiet und enthält interessante Ideen und Erkenntnisse. Es gibt jedoch Bedenken wegen der schlechten Druckqualität in einigen Ausgaben und der erheblichen rassistischen und geschlechtsspezifischen Vorurteile, die in der Arbeit des Autors vorhanden sind.
Vorteile:In vielen Rezensionen wird das Buch als ein Klassiker mit interessantem Inhalt gelobt; einige Ausgaben sind gut gedruckt und bieten wertvolle Einblicke.
Nachteile:Berichte über schlechte Druckqualität in bestimmten Ausgaben und erhebliche rassistische und geschlechtsspezifische Vorurteile im Text, die die Vorurteile des Autors und der Quellen der damaligen Zeit widerspiegeln.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Mind Of Primitive Man
DER GEIST DES PRIMITIVEN MENSCHEN von FRANZ BOAS. Ursprünglich veröffentlicht 1911. VORWORT: Seit 1911, als die erste Ausgabe von The Mind of Primitive Man veröffentlicht wurde, ist in allen Wissenschaftszweigen, die bei dem Problem, mit dem sich das Buch befasst, berücksichtigt werden müssen, viel Arbeit geleistet worden. Die Erforschung der Vererbung hat wichtige Fortschritte gemacht und dazu beigetragen, den Begriff der Rasse zu klären. Der Einfluss der Umwelt auf die Körperform und das Verhalten ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen gewesen, und die geistigen Haltungen des Urmenschen wurden unter neuen Gesichtspunkten studiert. Aus diesem Grund musste ein großer Teil des Buches umgeschrieben und neu geordnet werden. Einige der in diesem Buch gezogenen Schlussfolgerungen wurden erstmals in einer Ansprache dargelegt, die der Autor als Vizepräsident der Sektion Anthropologie der American Association for the Advancement of Science 1895 hielt. Seit dieser Zeit ist das Thema eines seiner Hauptinteressen. Das Ergebnis seiner Studien war eine immer größere Gewissheit seiner Schlussfolgerungen. Es gibt keinen grundlegenden Unterschied in der Denkweise des primitiven und des zivilisierten Menschen. Eine enge Verbindung zwischen Rasse und Persönlichkeit wurde nie hergestellt. Der Begriff des Rassentyps, wie er auch in der wissenschaftlichen Literatur verwendet wird, ist irreführend und bedarf einer logischen wie auch biologischen Neudefinition.
Zwar scheint eine große Zahl amerikanischer Studenten der Biologie, Psychologie und Anthropologie diesen Ansichten zuzustimmen, aber die Vorurteile des Volkes, die sich auf frühere wissenschaftliche und volkstümliche Traditionen stützen, haben sicherlich nicht abgenommen, denn Rassenvorurteile sind immer noch ein wichtiger Faktor in unserem Leben. Noch schlimmer ist die Unterwerfung der Wissenschaft unter unwissende Vorurteile in Ländern, die von Diktatoren kontrolliert werden. Diese Kontrolle hat sich insbesondere auf Bücher ausgeweitet, die sich mit dem Thema Rasse und Kultur befassen. Da nichts gedruckt werden darf, was den unwissenden Launen und Vorurteilen der regierenden Clique zuwiderläuft, kann es keine vertrauenswürdige Wissenschaft geben. Wenn ein Verleger, dessen Stolz die Zahl und der Wert seiner wissenschaftlichen Bücher war, in seinem Kalender ein Buch ankündigt, das zu zeigen versucht, dass Rassenmischung nicht schädlich ist, dasselbe Buch zurückzieht, nachdem ein Diktator an die Macht gekommen ist, wenn große Enzyklopädien nach vorgeschriebenen Lehren umgeschrieben werden, wenn Wissenschaftler es nicht wagen oder nicht dürfen, Ergebnisse zu veröffentlichen, die den vorgeschriebenen Lehren widersprechen, wenn andere, um ihre eigenen materiellen Interessen voranzutreiben oder geblendet von unkontrollierten Emotionen, blindlings dem vorgeschriebenen Weg folgen, kann kein Vertrauen in ihre Aussagen gesetzt werden. Die Unterdrückung der intellektuellen Freiheit läutet die Totenglocke der Wissenschaft. FRANZ BOAS NEW YORK COLUMBIA UNIVERSITY Januar, 1938. Der Inhalt umfasst: INHALT SEITE 1.
EINLEITUNG 3. Doppelte Bedeutung der Primitivität, 3. Die weiße Rasse, die die höchste Zivilisation erreicht hat, soll den höchsten physischen Typus repräsentieren, 4. Hängt die kulturelle Leistung allein von der vererbten Eignung ab, 6. Viele Rassen trugen zur Entstehung der Zivilisation bei, 7. Frühe Zivilisation in Amerika, 8. Interpretation der Schnelligkeit der Entwicklung, 8. Ausbreitung der Zivilisation, 13. Zusammenfassung, 15. Das Problem, 17. 2. GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK 19 Boulainvilliers und Gobineau, 19. Klemm, 20. Carus, 21. Morton, 22. Nott und Gliddon, 23. Houston Stewart Chamberlain, 24. Madison Grant, 25. Paläontologe, 26. Stoddard, 26. von Eickstedt, 27...