Bewertung:

Das Buch „Arroganter Bettler“ bietet eine fesselnde Erkundung der jüdischen Migration und der sozialen Dynamik in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit einer starken Hauptfigur, Adele, die durch ihre Darstellung des Unterschichtenbewusstseins beim Leser Anklang findet. Während die Erzählung ihre Stärken hat, insbesondere im historischen und soziologischen Kontext, leidet sie unter Schwächen in der Schreibqualität und der Charakterentwicklung.
Vorteile:⬤ Fesselnde Geschichte, die den Leser dazu bringt, mehr wissen zu wollen
⬤ starke Darstellung der Interaktionen zwischen den sozialen Klassen
⬤ historisch und soziologisch reichhaltig
⬤ bemerkenswerter Charakter in Adele Lindner
⬤ wertvoll als historischer Text
⬤ positiver unerwarteter Spaß für Schüler.
⬤ Bescheidene Schreibqualität mit Unbeholfenheit und Ungeschicklichkeit
⬤ unplausible Verhaltensweisen der Charaktere
⬤ Mangel an Spannung und Humor
⬤ Vorhandensein von Schreibfehlern
⬤ als kein literarisches Meisterwerk beschrieben.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Arrogant Beggar
Der Arrogante Bettler, der bei seiner Erstveröffentlichung 1927 von der Kritik heftig kritisiert wurde, ist nach wie vor eines der vernichtendsten sozialkritischen Werke von Anzia Yezierska. Der Roman verfolgt das Schicksal der jungen jüdischen Erzählerin Adele Lindner, die die ärmlichen Verhältnisse der New Yorker Lower East Side verlässt und versucht, in der Welt aufzusteigen. In der ersten Hälfte des Romans, in der Adeles Erfahrungen im Hellman Home for Working Girls geschildert werden, wird die "widerliche Farce" der institutionalisierten Wohltätigkeit entlarvt und gleichzeitig die Klassenspannungen geschildert, die die wohlhabenden deutsch-amerikanischen Juden von den erst kürzlich angekommenen russisch-amerikanischen Juden trennen.
In der zweiten Hälfte des Romans kehrt Adele zu ihren Ursprüngen im Ghetto zurück, wo sie ein alternatives Modell der Philanthropie erforscht, indem sie ein Restaurant eröffnet, das die gemeinschaftlichen Ideale der Schtetl-Tradition der Alten Welt mit den Kontingenzen des Kapitalismus der Neuen Welt verbindet. Im Rahmen dieser radikalen Botschaft greift Yezierska die Themen auf, die ihr Werk berühmt gemacht haben, und setzt sich mit komplexen Fragen der ethnischen Identität, der Assimilation und der weiblichen Selbstverwirklichung auseinander.
Die Einführung von Katherine Stubbs liefert einen umfassenden und überzeugenden historischen, sozialen und literarischen Kontext für diesen außergewöhnlichen Roman und erörtert die kritischen Reaktionen auf seine Veröffentlichung im Lichte von Yezierskas Biografie und der einst viel publizierten und mythologisierten Version ihrer Lebensgeschichte. Das seit über sechzig Jahren nicht mehr erhältliche Buch Arroganter Bettler wird nicht nur für Leser von Belletristik von Interesse sein, sondern auch für feministische Kritiker und Studenten der ethnischen Literatur von entscheidender Bedeutung sein. Auch für Studenten und Wissenschaftler, die sich mit jüdischen Studien, der Literatur von Einwanderern, dem Schreiben von Frauen, der amerikanischen Geschichte und der Literatur der Arbeiterklasse befassen, ist dieses Buch ein spannender und sehr lohnender Text.