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Punishment and Culture
Die Frage, wie mit Verbrechern umzugehen ist, wird seit langem diskutiert - von der Kettenbande bis zum elektrischen Stuhl. Wie erklärt sich diese Sorge um die richtige Bestrafung? Und warum ändern sich die Einstellungen zu bestimmten Strafen im Laufe der Zeit radikal? Bei der Beantwortung dieser Fragen greift Philip Smith den bequemen Mythos an, dass es bei der Bestrafung um Gerechtigkeit, Vernunft und Recht geht.
Stattdessen argumentiert er, dass Strafe ein im Wesentlichen irrationaler Akt ist, der in Ritualen begründet ist, um das Böse zu kontrollieren, ohne dabei mehr davon zu schaffen. Punishment and Culture zeichnet drei Jahrhunderte der Geschichte der Bestrafung nach und geht dabei im Detail auf Themen ein, die von öffentlichen Hinrichtungen und der Entwicklung des Gefängnisses bis hin zu Jeremy Benthams berüchtigtem Panoptikum und der Erfindung der Guillotine reichen. Smith behauptet, dass jeder dieser Versuche, eine sterile bürokratische Kontrolle zu erreichen, durch unkontrollierbare kulturelle Kräfte vereitelt wurde, die alternative Visionen von heroischen Schurken, düsteren gotischen Technologien und heiliger Ehrfurcht hervorbrachten.
Von Andy Warhol über die Wegelagerer des achtzehnten Jahrhunderts bis hin zu Orwells 1984 legt Smith eine schillernde Darstellung der Kulturlandschaft der Bestrafung vor. Seine Erkenntnisse werden Studenten der Soziologie, Geschichte, Kriminologie, Rechts- und Kulturwissenschaften faszinieren.