Bewertung:

Das Buch von Joseph McBride, „Billy Wilder: Dancing on the Edge“ ist eine kritische Studie, die eine Biografie mit einer Untersuchung der Filme des Regisseurs verbindet. Während viele Rezensenten die Tiefe, die Analyse und den fesselnden Schreibstil loben, finden andere das Buch zu langatmig und ermüdend und vergleichen es eher mit einer akademischen Dissertation als mit einer fesselnden Biografie.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet aufschlussreiche Verbindungen zwischen Wilders persönlichem Leben und seinen Filmen. Es regt die Leser dazu an, sich sowohl seine berühmten als auch seine weniger bekannten Werke erneut anzusehen. Die Rezensenten loben die Leidenschaft des Autors, die Glaubwürdigkeit der persönlichen Interviews mit Wilder und die Fähigkeit, eine Wertschätzung für das klassische Kino zu wecken.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, das Buch sei zu langatmig, voller Abschweifungen und Wiederholungen, die es ermüdend machen. Es wird kritisiert, dass es eher eine Filmografie als eine Biografie ist, mit einem trockenen, akademischen Ton, der dem Leseerlebnis abträglich ist. Mehrere Rezensenten äußern ihre Enttäuschung darüber, dass McBride Wilder langweilig erscheinen lassen konnte.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Billy Wilder: Dancing on the Edge
Als Regisseur und Co-Autor einiger der berühmtesten Filme der Welt - darunter Double Indemnity, Sunset Blvd., Manche mögen's heiß und Das Apartment - wurde Billy Wilder als der größte Gesellschaftssatiriker des amerikanischen Kinos gefeiert. Obwohl er eine einflussreiche Größe in Hollywood war, sah sich Wilder immer als Außenseiter. Seine Weltanschauung wurde durch seine Herkunft aus Österreich-Ungarn und seine Arbeit als Journalist in Berlin während Hitlers Machtergreifung geprägt, und seine Perspektive als jüdischer Flüchtling vor dem Nationalsozialismus verlieh seinen Filmen einen Sinn für die Gefahren, die jede Gesellschaft überkommen können.
In dieser kritischen Studie bietet Joseph McBride neue Wege zum Verständnis von Wilders Werk, das sich von seiner Zeit als Reporter und Drehbuchautor in Europa über seine bedeutenden, aber auch vergessenen Filme als Hollywood-Autor bis hin zu seiner gefeierten Arbeit als Autor und Regisseur erstreckt. Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht, Wilder sei ein abgebrühter Zyniker, entlarvt McBride ihn als enttäuschten Romantiker. Wilders Erfahrungen als Exilant führten dazu, dass er seine Sensibilität unter einer Fassade von Witzeleien verbarg, die ihn zu einem gefeierten bissigen Witz machten. Neben den satirischen Sticheleien und der Entlarvung gesellschaftlicher Heucheleien sind Wilders Filme von großem Mitgefühl und einem tiefen Verständnis für die menschliche Existenz geprägt.
Mit einer Mischung aus biografischen Einblicken und einer eingehenden Analyse von Filmen aus Wilders gesamter Karriere als Drehbuchautor und Regisseur von Komödien und Dramen sowie auf der Grundlage von Interviews, die McBride mit dem Regisseur und seinen Mitarbeitern geführt hat, wirft dieses Buch ein neues Licht auf die gesamte Bandbreite von Wilders reichhaltiger, komplexer und unverwechselbarer Vision.