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Letter to Beaumont, Letters Written from the Mountain, and Related Writings
Diese zwischen 1762 und 1765 veröffentlichten Schriften sind die letzten Werke, die Rousseau zu seinen Lebzeiten zur Veröffentlichung vorlegte. In jeder dieser Schriften reagiert Rousseau auf die Zensur und die Verbrennung des "Emile" und des "Gesellschaftsvertrags" und äußert sich zu den Themen Zensur, Religion und dem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis in der Politik.
Der Brief an Beaumont ist eine Antwort auf einen Hirtenbrief von Christophe de Beaumont, Erzbischof von Paris (ebenfalls in diesem Band enthalten), der die religiöse Lehre in Emile angreift. Rousseaus Antwort betrifft das allgemeine Thema des Verhältnisses zwischen Vernunft und Offenbarung und enthält seine ausdrücklichsten und kühnsten Erörterungen der christlichen Lehren von der Schöpfung, den Wundern und der Erbsünde.
In den Briefen aus den Bergen, einer Antwort auf die politische Krise in Rousseaus Heimat Genf, die durch einen Streit über die Verbrennung seiner Werke ausgelöst wurde, erweitert Rousseau seine Diskussion über das Christentum und zeigt, wie die politischen Grundsätze des Gesellschaftsvertrags auf eine konkrete Verfassungskrise angewendet werden können. Es ist eine seiner wichtigsten Aussagen über das Verhältnis zwischen politischer Philosophie und politischer Praxis und wird von einer fragmentarischen "Geschichte der Genfer Regierung" begleitet.
Die "Vision des Petrus vom Berge, genannt der Seher" schließlich ist eine humorvolle Antwort auf einen Einwohner von Motiers, der Rousseau während seines dortigen Exils zu Angriffen angestiftet hatte. Sie hat die Form einer biblischen Schilderung einer Vision und ist eines der seltenen Beispiele für Satire aus Rousseaus Feder und das einzige Werk, das er anonym veröffentlichte, nachdem er sich Anfang der 1750er Jahre entschlossen hatte, alle seine veröffentlichten Werke mit seinem Namen zu versehen. In ihrer satirischen Form enthält die "Vision" die letzten öffentlichen Überlegungen Rousseaus zu religiösen Fragen.
Weder der "Brief an Beaumont" noch die "Briefe aus dem Gebirge" wurden bisher ins Englische übersetzt, da die Übersetzungen kurz nach ihrem Erscheinen im Französischen fehlerhaft waren. Dies sind die ersten Übersetzungen sowohl der "Geschichte" als auch der "Vision".