
Letters, Volume 4 (165-203)
Die hier in Übersetzung vorliegenden Briefe wurden ungefähr zwischen den Jahren 410 und 420 geschrieben. Diese Periode im Leben des Augustinus fällt mit dem Ende der langen Kontroverse mit den Donatisten und der Verbreitung der pelagianischen Irrtümer über Natur und Gnade zusammen.
Im Vergleich zu früheren Briefen wird in diesen Briefen der Schwerpunkt stärker auf intellektuelle und lehrmäßige Fragen gelegt. Der vielleicht wichtigste und sicherlich längste Brief dieser Sammlung (S. 141-190) ist Brief 185, der im Jahr 417 an den Tribun Bonifatius gerichtet wurde.
Darin werden die von den Donatisten an den Katholiken begangenen Verbrechen anschaulich beschrieben. Augustinus schreibt: "Einigen (Katholiken) wurden die Augen ausgestochen; einem Bischof wurden die Hände und die Zunge abgeschnitten; einige wurden massakriert.
Ganz zu schweigen von den unmenschlichen Schlägen, den nächtlichen Plünderungen von Häusern, den Bränden, die nicht nur in Privathäusern, sondern sogar in Kirchen gelegt wurden, und in die manche sogar die heiligen Bücher warfen" (Kapitel 30). Die zivilen Behörden griffen schließlich in diese Unruhen ein und griffen zuweilen zu Zwangsmaßnahmen. Am 30.
Januar 412 stellte Kaiser Honorius schließlich das Bekenntnis zum Donatismus unter Strafe und ordnete an, dass Kleriker und Geistliche dieser Ketzer aus Afrika, das sie durch sakrale Riten verunreinigt hatten, ausgewiesen werden. Obwohl Augustinus zunächst gegen Zwang war, änderte er seine Meinung.