Bewertung:

Das Buch argumentiert, dass sich der Darwinismus zu einem religionsähnlichen Glaubenssystem entwickelt hat, und bietet einen kritischen Blick auf seine Auswirkungen auf den Glauben und das wissenschaftliche Verständnis.
Vorteile:Das Buch regt zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Darwinismus und Religion an, ist von einem erfahrenen Autor gut geschrieben und beleuchtet wichtige historische Perspektiven der Evolution.
Nachteile:Könnte nicht für diejenigen interessant sein, die die darwinistische Evolutionstheorie als wissenschaftliche Theorie stark befürworten, da sie möglicherweise als kontrovers oder im Widerspruch zu wissenschaftlichen Mainstream-Ansichten gesehen wird.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Darwinism as Religion: What Literature Tells Us about Evolution
Die Darwinsche Revolution - der Wandel im Denken, der durch Charles Darwins "Über die Entstehung der Arten" ausgelöst wurde, in dem er argumentierte, dass alle Organismen, einschließlich des Menschen, das Endprodukt eines langen, langsamen, natürlichen Evolutionsprozesses sind und nicht die wundersame Schöpfung eines allmächtigen Gottes - ist eines der wirklich bedeutsamen kulturellen Ereignisse der westlichen Zivilisation. Darwinismus als Religion ist ein innovativer und aufregender Ansatz für diese Revolution durch kreatives Schreiben, der zeigt, wie die Evolutionstheorie, wie sie von Darwin formuliert wurde, von Anfang an als säkulare Religion fungiert hat.
Auf der Grundlage eines tiefen Verständnisses sowohl der Wissenschaft als auch der Geschichte untersucht Michael Ruse das naturalistische Denken über die Ursprünge der Organismen, einschließlich der Ursprünge der Menschheit, wie es in Romanen und in der Poesie dargestellt wird, und führt die Geschichte von ihren Anfängen im Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Er zeigt, dass es entgegen der Meinung vieler Historiker dieser Epoche tatsächlich eine Revolution im Denken gab und dass der englische Naturforscher Charles Darwin im Zentrum dieser Revolution stand. Im Gegensatz zu dem, was viele denken, war diese Revolution jedoch nicht in erster Linie wissenschaftlich, sondern eher religiös oder metaphysisch, da die Menschen aus der sicheren Welt des christlichen Glaubens in eine dunklere, feindlichere Welt des Evolutionismus geführt wurden.
In einer für die Ideengeschichte ungewöhnlichen Weise wendet sich Ruse den Schriftstellern und Dichtern dieser Zeit zu, um sich inspirieren und informieren zu lassen. Sein Buch deckt ein breites Spektrum kreativer Schriftsteller ab - von Romanciers wie Voltaire und Dichtern wie Erasmus Darwin im achtzehnten Jahrhundert über das neunzehnte Jahrhundert mit Romanciers wie Elizabeth Gaskell, George Eliot, Thomas Hardy, Henry James und H. G. Wells und Dichtern wie Robert Browning, Alfred Tennyson, Walt Whitman, Emily Dickinson und Gerard Manley Hopkins, bis hin zum zwanzigsten Jahrhundert mit Schriftstellern wie Edith Wharton, D. H. Lawrence, John Steinbeck, William Golding, Graham Greene, Ian McEwan und Marilynne Robinson und Dichtern wie Robert Frost, Edna St. Vincent Millay und Philip Appleman. Mit Themen wie Gott, Ursprünge, Menschen, Ethnie und Klasse, Moral, Sexualität sowie Sünde und Erlösung, geschrieben in einer fesselnden Art und Weise und gewürzt mit augenzwinkerndem Humor, gibt uns Darwinismus als Religion einen völlig neuen, fesselnden und provokativen Blick auf einen der kulturellen Höhepunkte des westlichen Denkens.