Bewertung:

Das Buch „Warum wir hassen“ von Michael Ruse untersucht die Ursprünge und Auswirkungen von Hass in der Gesellschaft und bezieht dabei verschiedene Disziplinen wie Biologie, Soziologie und Geschichte mit ein. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis des Hasses als Mittel, um seine Auswirkungen zu bekämpfen, und es werden Wege zu seiner Überwindung aufgezeigt. Obwohl das Buch eine hohe Informationsdichte aufweist und einige Leser herausfordern könnte, gilt es als wichtiges Werk, das zu Diskussionen und zum Nachdenken über das Wesen des Hasses anregen kann.
Vorteile:Das Buch ist umfassend und gut recherchiert und deckt ein breites Spektrum von Themen im Zusammenhang mit Hass und Vorurteilen ab. Es ist interessant, klar geschrieben und leicht zu verstehen. Ruse vermeidet Schuldzuweisungen und präsentiert eine Botschaft der Hoffnung, die Einblicke in die Überwindung von Hass bietet. Außerdem ist das Buch sowohl wissenschaftlich als auch persönlich, was das Leseerlebnis bereichert.
Nachteile:Manche Leser werden das Buch aufgrund der Fülle an Informationen als dicht und anspruchsvoll empfinden. Andere könnten mit der Weltanschauung des Autors nicht übereinstimmen, und das Fehlen eines Studienführers könnte Diskussionen einschränken. Bestimmte Details in den Argumenten könnten zur Debatte stehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Why We Hate: Understanding the Roots of Human Conflict
Eine aufschlussreiche und gründliche Untersuchung des Widerspruchs zwischen der enormen Fähigkeit des Menschen zu hassen und seiner evolutionären Entwicklung als soziale Spezies
Why We Hate befasst sich mit einem drängenden Thema, das sowohl von altem Interesse als auch von aktueller Relevanz ist: warum eine soziale Spezies wie Homo sapiens dennoch so hasserfüllt gegen sich selbst sein kann. Wir ziehen in den Krieg und haben Vorurteile gegen unsere Mitmenschen. Wir diskriminieren auf der Grundlage von Nationalität, Klasse, Ethnie, sexueller Orientierung, Religion und Geschlecht. Warum sind die Menschen gleichzeitig so sozial und so hasserfüllt zueinander? In diesem Buch befasst sich der bekannte Philosoph Michael Ruse mit dem wissenschaftlichen Verständnis des menschlichen Hasses, insbesondere mit der darwinistischen Evolutionstheorie. Er findet das Geheimnis dieses Paradoxons in unserer stammesgeschichtlichen Vergangenheit, als wir vor zehntausend Jahren von Jägern und Sammlern zu Ackerbauern wurden - eine Entwicklung, die den Weg für die moderne Zivilisation ebnete. Einfach ausgedrückt, wie Ruse es umschreibt, beherbergen unsere modernen Schädel steinzeitliche Gehirne.
Ruse kombiniert strenge Argumente mit einem ansprechenden und zugänglichen Stil und macht häufig Gebrauch von historischen Beispielen, indem er die Geschichte von zwei Weltkriegen und der US-Offensive gegen den Irak untersucht. Er gibt auch viele einschlägige und aktuelle Beispiele für Vorurteile, darunter die Bedeutung des Brexit und den systemischen Rassismus, der zur Black-Lives-Matter-Bewegung geführt hat. Besonderes Augenmerk legt Ruse auf ungeheuerliche Fälle von Hass, wie die Behandlung der Juden durch das Dritte Reich, und auf drängende zeitgenössische Fragen, darunter die Stellung der Frau. Ruse schließt mit konstruktiven Vorschlägen, wie wir die widersprüchlichen Aspekte unserer Natur in Einklang bringen können.
Why We Hate wird für ein breites Spektrum von Lesern von Interesse und Wert sein, die sich für die Rolle der menschlichen Natur bei aktuellen Ereignissen interessieren, ebenso wie für Leser, die sich für Philosophie, Biowissenschaften, Sozialwissenschaften (insbesondere Anthropologie und Archäologie) und darüber hinaus interessieren.