Bewertung:

Das Buch „Das Blut der Götter“ von Jean Lorrain ist eine frühe Gedichtsammlung, die sich durch ihre melancholischen und lebendigen Darstellungen des heidnischen klassischen Altertums und mittelalterlicher Legenden auszeichnet. Es wird mit den Werken der Präraffaeliten verglichen und ist für seine dekadenten und symbolistischen Einflüsse bekannt.
Vorteile:Die Poesie wird als lebendig und wundervoll beschrieben, die eine starke visuelle und emotionale Reaktion hervorruft, ähnlich dem Erleben der präraffaelitischen Kunst. Lorrains Figuren sind komplex und gequält, was den Themen Nostalgie und Unmögliches zusätzliche Tiefe verleiht.
Nachteile:Manche mögen die Stimmung der Poesie eher melancholisch als grausam oder exzessiv finden, was ein Nachteil für Leser sein könnte, die schärfere Themen erwarten, wie sie für dekadente Literatur typisch sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Blood of the Gods
Jean Lorrain, der später als Autor dekadenter Meisterwerke wie Alpträume eines Äthertrinkers und Errant Vice berühmt wurde, begann seine literarische Karriere 1882 mit dem Gedichtband Das Blut der Götter, der in den Cafés des Montmartre einen kultivierten Schauer auslöste.
In diesem Band, der hier zum ersten Mal in englischer Übersetzung von Jacob Rabinowitz vorgelegt wird, verleiht Lorrain, der selbsternannte „Botschafter aus Sodom“, symbolistischen und präraffaelitischen Themen exquisiten Ausdruck und erweitert sie mit trotzigem Stolz um eindeutige Darstellungen der männlichen Homosexualität. Erst jetzt, mehr als ein Jahrhundert später, können wir den Mut und das Leiden hinter seiner brillanten und sardonischen Selbstdarstellung richtig einschätzen.