Bewertung:

Errant Vice von Jean Lorrain ist ein dekadenter Roman, der an der Côte d'Azur spielt und eine komplexe Erzählung darstellt, die einer Sammlung von miteinander verwobenen Kurzgeschichten ähnelt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Wladimir Noronsoff, ein reicher russischer Fürst, dessen ausschweifendes und skandalumwittertes Leben in allen Einzelheiten geschildert wird. Das Buch zeichnet sich durch eine opulente Ästhetik und eine anschauliche Prosa aus, die Themen wie Grausamkeit, Dekadenz und die dunklen Seiten des menschlichen Verhaltens umfasst, aber auch Momente der Zärtlichkeit enthält.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und bietet eine faszinierend reißerische Erfahrung, mit reichen Beschreibungen von Opulenz und dunkler Komik. Die Figur des Wladimir Noronsoff ist einnehmend, und die Stimmungsunterschiede schaffen ein fesselndes Leseerlebnis. Die Übersetzung von Brian Stableford wird gelobt, und Lorrains Auseinandersetzung mit der Dekadenz wird als Übergang zur Moderne des frühen 20. Jahrhunderts gesehen.
Nachteile:Jahrhunderts gesehen. Der Stil des Buches kann vor allem für Neulinge in Lorrains Werk eine Herausforderung darstellen, da es sich um einen anerzogenen Geschmack handelt. Seine komplexe Erzählstruktur mag nicht alle Leser ansprechen, und die Themen Exzess und Grausamkeit könnten manche abschrecken.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Errant Vice, das hier zum ersten Mal in einer Übersetzung von Brian Stableford auf Englisch vorliegt, ist eines der Schlüsselwerke der dekadenten Bewegung.
Der schwarz-komische Roman mit dem Grafen Wladimir Noronsoff, dem letzten Spross eines verfluchten russischen Adelsgeschlechts, ist wohl das unerhörteste Werk Jean Lorrains, mit einem Reichtum an Perversität und einem quasi-imperialen Wahnsinn, in dem die C te d'Azur eine Arena ist, in der Anklänge an Byzanz widerhallen. Es handelt sich um einen Roman von faszinierender moralischer und künstlerischer Komplexität, der mit seinem Schrecken und seiner Traurigkeit, seinem Humor und seiner Tragödie den Höhepunkt der Karriere des Autors darstellt.