Bewertung:

Das Buch „The Calculus of Consent“ von Buchanan und Tullock stellt eine rigorose Analyse der Public-Choice-Theorie dar, in der das Zusammenspiel zwischen Eigeninteresse und politischer Entscheidungsfindung betont wird. Es kritisiert traditionelle Auffassungen von Politik, schlägt Unterscheidungen zwischen legislativen und konstitutionellen Regeln vor und untersucht das Konzept des Logrolling in demokratischen Systemen. Insgesamt wird es für seine intellektuellen Beiträge gefeiert, aber für seine dichte Prosa und einige kontroverse Ideen kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet eine bahnbrechende Analyse von politischem Verhalten und Wirtschaft.
⬤ Bietet Einblicke in das Zusammenspiel von Eigeninteresse bei politischen Entscheidungen.
⬤ Theoretischer Rahmen schlägt eine klare Unterscheidung zwischen legislativen und konstitutionellen Regeln vor.
⬤ Zeigt die Ineffizienzen der Mehrheitsregel in der Demokratie auf.
⬤ Äußerst einflussreich und als Klassiker der politischen Ökonomie angesehen.
⬤ Die dichte und etwas akademische Prosa kann für den Leser schwierig sein.
⬤ Einige Ideen, wie die Einstimmigkeitsregel, können als unpraktisch angesehen werden.
⬤ Enthält kontroverse Annahmen über Moral und Gesellschaft.
⬤ Kritiker weisen auf einige Schwächen in der Argumentation der Autoren hin, wie z. B. die fehlende Erklärung bestimmter politischer Phänomene.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
The Calculus of Consent: Logical Foundations of Constitutional Democracy
The Calculus of Consent wurde von Buchanan gemeinsam mit Gordon Tullock verfasst, mit dem Buchanan im Laufe ihrer Karriere bei vielen Büchern und akademischen Unternehmungen zusammengearbeitet hat. Wie Robert D. Tollison im Vorwort feststellt, "ist dieses Buch eine radikale Abkehr von der Art und Weise, wie Demokratien ihre Geschäfte führen. The Calculus ist schon jetzt ein Buch für die Ewigkeit.".
In diesem klassischen Werk wird die politische Organisation einer freien Gesellschaft durch die Linse der wirtschaftlichen Organisation der Gesellschaft analysiert. Die Autoren räumen ein, dass sie sich als Ökonomen bei der Analyse der politischen Organisation unwohl fühlen, aber sie gehen das Risiko ein, sich auf ungewohntes Terrain zu begeben, weil sie glauben, dass die Vorteile ihrer Perspektive viele Früchte tragen werden.
Wie die Autoren erklären, besteht ihr Ziel in diesem Buch darin, "das Kalkül des rationalen Individuums zu analysieren, wenn es mit Fragen verfassungsrechtlicher Entscheidungen konfrontiert wird. .... Wir untersuchen den Wahlprozess ausführlich nur in Bezug auf das Problem der Entscheidungsregeln.".
Die Autoren bezeichnen ihren Ansatz als "wirtschaftlichen Individualismus". Sie sind der Meinung, dass Ökonomen die individuelle Entscheidungsfindung im Marktsektor ausgiebig erforscht haben, während Sozialwissenschaftler die Dynamik der individuellen Entscheidungsfindung bei der Gestaltung von Gruppenmaßnahmen im öffentlichen Sektor weitgehend ignoriert haben.
Das in den frühen 1960er Jahren geschriebene Buch The Calculus of Consent ist zu einem Bollwerk der Public-Choice-Bewegung geworden, für die James M. Buchanan zu Recht berühmt ist.
James M. Buchanan (1919-2013) war ein bedeutender Wirtschaftswissenschaftler, der 1986 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde und als einer der größten Freiheitsforscher des zwanzigsten Jahrhunderts gilt.