Bewertung:

James Buchanans „Public Finance in Democratic Process“ wendet die Public-Choice-Theorie auf die öffentlichen Finanzen an und analysiert die Ineffizienzen kollektiver Entscheidungen im Vergleich zu individuellen Marktentscheidungen. Er erörtert die Auswirkungen der Besteuerung auf die Nachfrage nach öffentlichen Gütern und kritisiert den Begriff der Steuerillusion, der die Nachfrage nach öffentlichen Dienstleistungen verzerrt.
Vorteile:Das Buch bietet überzeugende und anwendbare Einblicke in die Public-Choice-Theorie und ihre Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen, indem es die Ineffizienzen der politischen Entscheidungsfindung hervorhebt. Buchanans Analyse ist gründlich und bietet einen soliden theoretischen Rahmen.
Nachteile:Der Text ist etwas abstrakt und spiegelt die damalige Zeit wider. Es fehlen aktuelle Beispiele aus dem wirklichen Leben, die das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit verbessern könnten. Dies könnte ihn für moderne Leser weniger zugänglich machen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Public Finance in Democratic Process: Fiscal Institutions and Individual Choice
Public Finance in Democratic Process" ist James M. Buchanans monumentales Werk, das die Dynamik individueller Entscheidungen, wie sie sich im Prozess der öffentlichen Finanzen zeigt, umreißt.
Buchanan ist vielleicht nirgends so deutlich ein Schüler des großen schwedischen Ökonomen Knut Wicksell wie in den Grundprinzipien dieses bahnbrechenden Werks. Insbesondere geht er auf diese drei zentralen Wicksellschen Themen ein:
⬤ Analyse des Marktversagens bei der Bereitstellung von öffentlichen Gütern.
⬤ Das Beharren darauf, politische Entscheidungen als das Ergebnis politischer Prozesse zu begreifen.
⬤ Die Notwendigkeit, die Steuer- und Ausgabenseite des Haushalts als miteinander verbunden zu betrachten.
In Anlehnung an Wicksells Abneigung gegen das Regierungsmodell des "wohlwollenden Despoten" legt Buchanan in diesem Buch einen Ausgangspunkt für eine moderne Analyse der öffentlichen Entscheidungen fest. In Anbetracht der bahnbrechenden Arbeit, die er vorhat, eröffnet Buchanan sein Vorwort mit der Feststellung: "Die Finanztheorie wird normalerweise in einem völlig anderen Bezugsrahmen diskutiert als in diesem Buch. Diese dramatische Verschiebung des Schwerpunkts.... erfordert, dass ich die Prozesse betrachte, durch die individuelle Entscheidungen übertragen, kombiniert und in kollektive Ergebnisse umgewandelt werden. Die sorgfältige Forschung in diesem Bereich steckt noch in den Kinderschuhen, und der notwendige Rückgriff auf grobe, unausgereifte Modelle unterstreicht den explorativen Charakter dieser Arbeit.".
Geoffrey Brennan schreibt im Vorwort: "Public Finance in Democratic Proc ess ist ein Werk, das der Orthodoxie der öffentlichen Finanzen gegenüber aufgeschlossener ist und als eine (wenn auch wichtige) Erweiterung des herkömmlichen Ansatzes betrachtet werden könnte."
James M. Buchanan (1919-2013) war ein bedeutender Wirtschaftswissenschaftler, der 1986 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde und als einer der größten Freiheitsforscher des zwanzigsten Jahrhunderts gilt.