Bewertung:

In „Life at the Bottom“ erkundet der Psychiater Theodore Dalrymple das Leben der britischen Unterschicht anhand anschaulicher Anekdoten, die aus seinen beruflichen Erfahrungen stammen. Er kritisiert den Wohlfahrtsstaat und die soziopolitischen Ideologien, die zum Kreislauf von Armut und Verzweiflung in den Unterschichten beitragen. Das Buch ist sowohl ein sozialer Kommentar als auch eine Warnung vor den langfristigen Auswirkungen liberaler Ideologien auf die persönliche Verantwortung.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche und fesselnde Anekdoten aus dem wirklichen Leben des Autors.
⬤ Ausgezeichneter Schreibstil, der zum Nachdenken anregt.
⬤ Behandelt gesellschaftliche Themen mit einem kritischen Blick auf Wohlfahrtssysteme und kulturelle Ideologien.
⬤ Zeigt den Zusammenhang zwischen liberaler Politik und der Aufrechterhaltung von Armut auf.
⬤ Bietet eine starke Kritik an kulturellem Relativismus und politischer Korrektheit.
⬤ Der starke Rückgriff auf Anekdoten kann die Stärke der Argumente für einige Leser untergraben.
⬤ Einigen Kritiken mangelt es an akademischer Strenge und Tiefe in der dialektischen Argumentation.
⬤ Sich in den Aufsätzen wiederholende Themen und Erzählungen können das Lesen ermüden.
⬤ Der Ton des Autors kann bisweilen als snobistisch oder herablassend empfunden werden.
⬤ Einige Leser könnten die Schlussfolgerungen als politisch voreingenommen oder zu hart gegenüber der Unterschicht empfinden.
(basierend auf 508 Leserbewertungen)
Life at the Bottom: The Worldview That Makes the Underclass
Dies ist ein erschütternder Bericht - wahrscheinlich der beste, der bisher veröffentlicht wurde - über das Leben in der Unterschicht und darüber, warum es so ist, wie es ist. Theodore Dalrymple, ein britischer Psychiater, der die Armen in einem Slumkrankenhaus und einem Gefängnis in England behandelt, hat scheinbar schon alles gesehen.
Doch wenn er seinen Patienten zuhört und sie beobachtet, ist er immer wieder erstaunt über eine neue Form der Verderbtheit, die sogar seine eigene beträchtliche Erfahrung übersteigt. Dalrymples Schlüsselerkenntnis in Life at the Bottom ist, dass langfristige Armut nicht durch die Wirtschaft verursacht wird, sondern durch ein dysfunktionales Wertesystem, das von einer elitären Kultur auf der Suche nach Opfern ständig verstärkt wird. Diese Kultur redet den Menschen am unteren Ende der Gesellschaft ein, dass sie keine Verantwortung für ihr Handeln tragen und ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen können.
Dalrymples Buch, das auf den Seiten der politisch und kulturell hochaktuellen Vierteljahreszeitschrift City Journal erschienen ist, enthält eine Vielzahl von augenöffnenden Vignetten aus dem wahren Leben, die abwechselnd urkomisch, erschreckend und entlarvend sind - manchmal alles auf einmal. Und Dalrymple schreibt in Prosa, die über den Journalismus hinausgeht und die Qualität von Literatur erreicht.