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The Song of Roland
Im Jahre 778 n. Chr. kehrte Karl der Große, König der Franken, von einer militärischen Expedition nach Spanien zurück, wohin ihn die Uneinigkeit unter den Sarazenen, die damals das Land beherrschten, geführt hatte. Am 15. August, während sein Heer durch die Pyrenäenpässe marschierte, wurde seine Nachhut im Tal von Roncesvaux von den baskischen Bergbewohnern angegriffen und vernichtet. Es wird angenommen, dass über diese Katastrophe bald viele Volkslieder entstanden sind.
Der Hauptheld, den sie feierten, war Hrodland oder Roland, der Graf der bretonischen Marken. In der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts, als das Rolandslied in der uns vorliegenden Form wahrscheinlich entstand, war der historische Kern der Geschichte unter der Masse der Legendenbildung fast verschwunden. Karl der Große, der zur Zeit der tatsächlichen Begebenheit von Roncesvaux sechsunddreißig Jahre alt war, ist im Gedicht zu einem alten Mann mit wallendem weißen Bart geworden, dem endlose Eroberungen zugeschrieben werden.
Die Basken sind verschwunden, und die Sarazenen sind an ihre Stelle getreten.
Die Niederlage wird durch die Erfindung des Verrats von Ganelon erklärt.
Die Expedition von 777-778 wird zu einem siebenjährigen Feldzug.
Roland wird zum Neffen Karls des Großen, zum Anführer der Zwölf, und erhält einen treuen Freund, Oliver, und eine Verlobte, Alda. Das Rolandslied ist von schlichtem, fast nüchternem Stil, ohne Subtilität oder große Fantasie, und doch ist es nicht ohne Erhabenheit.
Und sein patriotischer Eifer macht es zu einem der frühesten wirklich nationalen Gedichte der modernen Welt. Diese Ausgabe folgt der Übersetzung von John O'Hagan und ist auf hochwertigem säurefreiem Papier gedruckt.