Bewertung:

Die Rezensionen zu „Speculum der anderen Frau“ von Luce Irigaray zeigen ein breites Spektrum an Meinungen zu Inhalt und Bedeutung des Buches. Die Rezensenten loben die ironische Kritik am patriarchalischen Denken und die Erforschung der Rolle der Frau in der westlichen Philosophie. Einige Leser finden es jedoch verwirrend und tun es als zu komplex oder radikal ab. Das Buch stellt traditionelle Vorstellungen von Geschlecht in Frage und fordert Frauen dazu auf, ihre Identität jenseits gesellschaftlicher Erwartungen neu zu definieren.
Vorteile:⬤ Bietet eine kritische und ironische Perspektive auf die patriarchalische Philosophie.
⬤ Beschäftigt sich eingehend mit bahnbrechenden Denkern wie Freud und Lacan und bietet neue Einsichten zum Thema Geschlecht.
⬤ Ermutigt Frauen, ihre eigene Identität zu erforschen und historische Ansichten über Weiblichkeit zu hinterfragen.
⬤ Manche Leser finden den Text schwer verständlich oder zu akademisch.
⬤ Manche kritisieren ihn als zu radikal oder unsinnig, manche bezeichnen ihn als intellektuellen „Schmarrn“.
⬤ Vorwürfe, dass er von einigen Lesern als Gender-Essenzialismus fehlinterpretiert wird.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Speculum of the Other Woman: New Edition
Speculum of the Other Woman von Luce Irigaray ist unbestreitbar eines der wichtigsten Werke der feministischen Theorie, die in dieser Generation veröffentlicht wurden.
Für die Psychoanalyse, so Irigaray, ist die weibliche Sexualität ein dunkler Kontinent geblieben, unergründlich und unzugänglich; ihr Wesen kann nur von denjenigen missverstanden werden, die Frauen weiterhin in männlichen Begriffen betrachten. Im ersten Teil des Buches, Der blinde Fleck eines alten Traums von Symmetrie, liest Irigaray Freuds Essay Weiblichkeit und seine anderen Schriften über Frauen neu und macht die männliche Ideologie deutlich, die der psychoanalytischen Theorie und dem westlichen Diskurs im Allgemeinen zugrunde liegt: Die Frau wird als benachteiligter Mann definiert, als männliches Konstrukt ohne eigenen Status.
Im letzten Abschnitt, Platons Hystera, interpretiert Irigaray Platons Mythos von der Höhle und der Gebärmutter neu, um die Ursprünge dieser Ideologie zu ergründen, um genau festzustellen, auf welche Weise Metaphern gezeugt wurden, die fortan zu Bedeutungsträgern wurden, um nachzuvollziehen, wie die Frau von der Produktion des Diskurses ausgeschlossen wurde. Zwischen diesen beiden Abschnitten befindet sich Speculum - zehn meditative, weitreichende und frei assoziierende Essays, die sich jeweils mit einem Aspekt der Geschichte der westlichen Philosophie in ihrer Beziehung zur Frau befassen und in denen Irigaray die wesentliche Differenz der Frau zum Mann untersucht.