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Sharing the World
In diesem wichtigen neuen Buch, einem Nachfolger von Der Weg der Liebe, wendet sich Luce Irigaray, eine der einflussreichsten zeitgenössischen Theoretikerinnen Frankreichs, erneut dem Konzept des Andersseins zu. Wir sind daran gewöhnt, den Anderen als Individuum zu betrachten, ohne der besonderen Welt oder der spezifischen Kultur, zu der der Andere gehört, genügend Aufmerksamkeit zu schenken.
Ein phänomenologischer Ansatz zu dieser Frage bietet eine gewisse Hilfe, insbesondere durch Heideggers Analysen des Daseins, des In-der-Welt-Seins und des Mit-Seins. Dennoch bleibt es Heidegger zufolge nahezu unmöglich, einen Anderen außerhalb unserer eigenen Welt zu identifizieren.
Das Andere ist denselben Werten unterworfen, durch die wir selbst definiert sind, und so bleiben wir in der Gleichheit“. Im Zeitalter des Multikulturalismus und im Lichte von Nietzsches Kritik an unseren Werten und Heideggers Dekonstruktion unserer Wahrheitsauffassung stellt Irigaray die Gültigkeit der Gleichheit in Frage, die der westlichen Kultur zugrunde liegt.