Bewertung:

David Maloufs Novelle „Child's Play“ erforscht die Gedanken eines Terroristen/Mörders, der darauf wartet, einen Mord zu begehen, und bedient sich dabei reicher Bilder und tiefgründiger Überlegungen zur Existenz. Während die Novelle für ihre stilistische Vielseitigkeit und ihre poetische Prosa gelobt wird, wird sie kritisiert, weil es ihr an Klarheit und emotionaler Bindung an den Protagonisten mangelt und die Leser letztlich unbefriedigt und verwirrt über die Bedeutung der Erzählung zurückbleiben.
Vorteile:⬤ Atemberaubender und poetischer Schreibstil mit reicher Bildsprache.
⬤ Bietet einen tiefen Einblick in die Psyche eines Mörders, der zum Nachdenken und Reflektieren anregt.
⬤ Maloufs Vielseitigkeit in literarischen Stilen ist offensichtlich und wird geschätzt.
⬤ Einige Leser finden die Geschichte fesselnd, mit starken Momenten, die starke Emotionen hervorrufen.
⬤ Die begrenzte Erforschung der Beweggründe oder des Hintergrunds des Protagonisten hinterlässt beim Leser ein Gefühl der Distanz.
⬤ Die Erzählung wird als verwirrend und unvollständig beschrieben, was zu Frustration führt.
⬤ Die Charaktere sind oft namenlos oder unterentwickelt, wodurch ein Gefühl der Anonymität entsteht, das eine Verbindung erschweren kann.
⬤ Einige Abschnitte verlieren sich in unnötigen Details, wodurch sich Teile der Novelle übermäßig in die Länge ziehen oder irrelevant erscheinen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Child's Play
Auf einer sonnenbeschienenen Piazza an einem Aprilmorgen schütten Frauen Eimer mit Wasser über das Kopfsteinpflaster und Männer bringen Tabletts mit Gebäck in die Trattorien.
In einem kargen Raum darüber wacht ein Fanatiker, der sich mit den Details seines wichtigsten Lebensprojekts beschäftigt: der Ermordung eines der beliebtesten italienischen Literaten. In dieser eindringlichen Novelle lotet David Malouf, der hochgelobte australische Autor und Finalist für den Booker Prize, die dunkleren Seiten unserer Leidenschaften aus.
Er webt einen dichten Wandteppich aus sinnlichen Beobachtungen und persönlichen Ereignissen von mythischer Bedeutung und erschafft den erschreckend faszinierenden Geist eines Verrückten, der im Moment der Wahrheit steht. Umwerfend in seiner Schönheit, intensiv rätselhaft, beschwört Child's Play das mystische Auf und Ab von Angst und Pathos herauf, wo menschliche Idiosynkrasie und die beschwörenden Rhythmen des Lebens dem Wahnsinn weichen.