Bewertung:

Das Buch „The Language Animal“ von Charles Taylor ist eine zum Nachdenken anregende Erforschung der menschlichen Sprache, die ihre zentrale Rolle für das Verständnis der Welt hervorhebt. Obwohl es für seinen wissenschaftlichen Tiefgang und seine innovativen Argumente anerkannt ist, waren einige Leser der Meinung, dass es von einer Überarbeitung und Klarheit profitieren könnte. Insgesamt wurde es für seine Einblicke in die Linguistik und Philosophie hoch gelobt.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche Untersuchung der Rolle der Sprache für das menschliche Verständnis.
⬤ Gut recherchierte und gut artikulierte Argumente.
⬤ Bietet eine ganzheitliche Perspektive auf Sprache, die sich von den gängigen Theorien unterscheidet.
⬤ Empfohlen für Sozialwissenschaftler und Wissenschaftler, die sich für Sprache und Bedeutung interessieren.
⬤ Anerkannt als ein bedeutendes philosophisches Werk, das zu Diskussionen über Multikulturalismus und Säkularismus beiträgt.
⬤ Einige Leser empfanden es als anspruchsvoll und komplex, so dass es sich teilweise wie ein unfertiges Werk liest.
⬤ Die Aufteilung der Sprachtheorien mag für manche fragwürdig erscheinen.
⬤ Unklarheiten in bestimmten Abschnitten aufgrund des umfangreichen akademischen Diskurses.
⬤ Möglicherweise ist das Buch für Gelegenheitsleser oder Personen ohne fundierte Kenntnisse in Linguistik oder Philosophie nicht geeignet.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
The Language Animal: The Full Shape of the Human Linguistic Capacity
In bahnbrechenden Werken wie Quellen des Selbst und Ein säkulares Zeitalter hat Charles Taylor gezeigt, wie wir als Individuen und als Gesellschaft mögliche Seinsweisen schaffen. In seinem neuen Buch, in dem er seine jahrzehntelangen Überlegungen darlegt, zeigt er, dass die Sprache im Zentrum dieses generativen Prozesses steht.
Seit Jahrhunderten sind sich die Philosophen über die Natur der Sprache uneins. Die Vertreter der rationalen empirischen Tradition - Hobbes, Locke, Condillac und ihre Erben - behaupten, dass Sprache ein Werkzeug ist, das der Mensch entwickelt hat, um Informationen zu kodieren und zu kommunizieren. In The Language Animal erklärt Taylor, dass diese Ansicht die entscheidende Rolle vernachlässigt, die die Sprache bei der Gestaltung des Denkens spielt, das sie auszudrücken vorgibt. Die Sprache beschreibt nicht nur, sie konstituiert Bedeutung und formt die menschliche Erfahrung grundlegend. Die menschliche Sprachfähigkeit ist nicht etwas, das wir von Natur aus besitzen. Wir lernen die Sprache zunächst von anderen, und nachdem wir in die gemeinsame Praxis des Sprechens eingeführt wurden, entsteht aus dem Gespräch unser individuelles Selbst.
Taylor erweitert das Denken der deutschen Romantiker Hamann, Herder und Humboldt zu einer Theorie des sprachlichen Holismus. Sprache ist intellektuell, aber sie wird auch in künstlerischen Darstellungen, Gesten, Stimmlagen, Metaphern und den mit dem Sprechen einhergehenden Verschiebungen von Betonung und Haltung umgesetzt. Die menschliche Sprache kennt keine Grenze zwischen Geist und Körper. Indem Taylor die volle Kapazität des "Sprachtiers" beleuchtet, wirft er Licht auf die Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.