Bewertung:

Der Mythos vom verwöhnten Kind von Alfie Kohn bietet eine umfassende Kritik der konventionellen Erziehungsweisheiten. Er argumentiert gegen die gängigen Mythen über Kindererziehung und betont die Bedeutung von bedingungsloser Liebe, kritischem Denken und intrinsischer Motivation. Kohns Werk ist gründlich recherchiert und soll Eltern und Erzieher dazu anregen, ihre Erziehungsansätze zu überdenken und Autonomie und kritisches Denken gegenüber Konformität und Kontrolle zu fördern.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und regt zum Nachdenken an. Es stellt traditionelle Erziehungsansätze in Frage und plädiert für einen nährenden, auf das Kind ausgerichteten Ansatz. Kohns einnehmender Schreibstil und sein Humor machen komplexe Ideen zugänglich, und er liefert eine Fülle von Referenzen, die seine Argumente unterstützen. Viele Leser finden das Buch lebensverändernd und sind der Meinung, dass es wertvolle Einblicke in Erziehung und Bildung bietet.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch häufig Punkte aus Kohns früheren Werken wiederholt, was für diejenigen, die mit seiner Philosophie vertraut sind, zu Redundanzen führen kann. Außerdem erwähnen Kritiker, dass Kohn mehr Zeit damit verbringt, konventionelle Methoden zu entlarven, als praktische Alternativen anzubieten, was dazu führt, dass einige Leser sich mehr spezifische Anleitungen für effektive Erziehungsstrategien wünschen.
(basierend auf 50 Leserbewertungen)
The Myth of the Spoiled Child: Coddled Kids, Helicopter Parents, and Other Phony Crises
Ein prominenter und geschätzter Kritiker stellt weit verbreitete Überzeugungen über Kinder und Erziehung in Frage und enthüllt, dass jedem Mythos eine zutiefst konservative Ideologie zugrunde liegt, die ironischerweise oft von liberalen Eltern übernommen wird.
Irgendwie hat sich eine Reihe zutiefst konservativer Annahmen über Kinder - wie sie sind und wie sie erzogen werden sollten - zur konventionellen Weisheit in unserer Gesellschaft entwickelt. Eltern wird vorgeworfen, dass sie sowohl freizügig als auch überfürsorglich sind, dass sie nicht bereit sind, Grenzen zu setzen, und dass sie Angst haben, ihre Kinder scheitern zu lassen. Alfie Kohn entlarvt diese Überzeugungen systematisch, indem er nicht nur falsche Tatsachenbehauptungen in Frage stellt, sondern auch die beunruhigende Ideologie entlarvt, die ihnen zugrunde liegt. Er zeigt, dass die Klagen über schwächliche Eltern und verhätschelte Kinder nicht neu sind, und es gibt keine Beweise dafür, dass eines der beiden Phänomene heute besonders weit verbreitet ist - geschweige denn häufiger als in früheren Generationen. Darüber hinaus zeigen neue Forschungsergebnisse, dass Helikopter-Elternschaft recht selten vorkommt und überraschenderweise mehr Nutzen als Schaden anrichten kann, wenn sie doch vorkommt. Die größte Bedrohung für eine gesunde Entwicklung von Kindern, so argumentiert Kohn, ist eine zu kontrollierende und nicht eine zu nachsichtige Erziehung.
Mit dem gleichen lebhaften, kontroversen Stil, der seine einflussreichen Bücher über Belohnungen, Wettbewerb und Bildung geprägt hat, stützt sich Kohn auf eine umfangreiche Sammlung sozialwissenschaftlicher Daten sowie auf Logik und Humor, um Behauptungen in Frage zu stellen, die mit betäubender Regelmäßigkeit in der populären Presse erscheinen und oft unkritisch akzeptiert werden, selbst von Menschen, die politisch liberal sind. Dazu gehören Behauptungen, dass junge Menschen.
- an einem übersteigerten Selbstwertgefühl leiden.
- berechtigt und narzisstisch sind.
- zu leicht Trophäen, Lob und Einsen erhalten.
- mehr Selbstdisziplin und "Grit" bräuchten.
Kohns Aufforderung, diese und andere Annahmen zu überdenken, kommt zur rechten Zeit; sein Buch hat das Potenzial, die Diskussion in unserer Kultur über Kinder und die Menschen, die sie erziehen, zu verändern.