Bewertung:

Das Buch untersucht einen bedeutenden Justizirrtum in Italien und vergleicht die Methoden der Geschichtsschreibung und der Rechtsprechung. Es bietet zwar brillante Einblicke in historische Erzählungen und rechtliche Rahmenbedingungen, ist aber für viele Leser ohne Vorkenntnisse der italienischen Politik und der juristischen Feinheiten dicht und unzugänglich.
Vorteile:Das Buch enthält eine brillante und aufschlussreiche Analyse der Entwicklung der Geschichtsschreibung und des Justizirrtums in Italien, mit starken Vergleichen zu historischen Fällen wie Dreyfus. Ginzburgs literarische Begabung kommt stellenweise zum Vorschein, insbesondere in den ersten Kapiteln, die sich mit der „Geschichte der Geschichte“ befassen.
Nachteile:Das Buch ist anspruchsvoll zu lesen und folgt einer komplexen Erzählung, die Leser, die mit der italienischen Politik und dem Rechtssystem nicht vertraut sind, abschrecken könnte. Es ist nicht leicht zugänglich und erfordert eine genaue Lektüre, was es für ein breiteres Publikum weniger attraktiv macht.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Judge and the Historian: Marginal Notes on a Late-Twentieth-Century Miscarriage of Justice
Der Historiker Carlo Ginzburg stützt sich hier auf seine Arbeit über Hexenprozesse im 16.
und 17. Jahrhundert, um die Schwächen und Widersprüche der staatlichen Anklage im politischen Schauprozess gegen die italienischen Kommunisten Continua, Sofri, Bompressi und Piotresetafani Ende des 20.
Jahrhunderts zu analysieren.