Bewertung:

Das Buch regt zum Nachdenken über Geschichtsschreibung und die Komplexität historischer Quellen an, setzt aber Vorkenntnisse über historische Debatten voraus, insbesondere über Europa und Italien in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Einige Essays sind zwar fesselnd, aber der Text ist nicht für Anfänger geeignet.
Vorteile:⬤ Faszinierende Essays zur Geschichtsschreibung
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf das Studium der Geschichte
⬤ interessantes Argument über die Verwendung von Methoden der Kunstgeschichte und Detektivarbeit.
⬤ Nicht für Anfänger geeignet
⬤ erfordert ein beträchtliches Maß an Vorwissen
⬤ begrenzte Anziehungskraft, wobei nur ein Aufsatz von mindestens einem Rezensenten als interessant empfunden wurde.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Clues, Myths, and the Historical Method
Mehr als zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung von Clues, Myths, and the Historical Method in englischer Sprache bleibt diese außergewöhnliche Sammlung ein Klassiker.
Das Buch vereint Aufsätze über Hexerei in der Renaissance, den Nationalsozialismus, die italienische Malerei des sechzehnten Jahrhunderts, Freuds Wolfsmann und andere Themen. Im einflussreichen Kernstück des Bandes stellt Carlo Ginzburg historisches Wissen in eine lange Tradition kognitiver Praktiken und zeigt, wie eine Forschungsstrategie, die auf dem Lesen von Hinweisen und Spuren in den historischen Aufzeichnungen beruht, sonst verborgene Informationen aufdeckt.
Ginzburg, der sich der Kunstgeschichte, der Psychoanalyse, der vergleichenden Religionswissenschaft und der Anthropologie verpflichtet fühlt, fordert uns auf, diese kulturellen und sozialen Dimensionen zu erschließen. In seinem neuen Vorwort reflektiert Ginzburg darüber, wie leicht wir den Kontext übersehen, in dem wir lesen, schreiben und leben. Erst die Rückschau ermöglicht ein gewisses Verständnis.
Er untersucht seinen eigenen Forschungsweg in den 1970er Jahren und dessen Beziehung zur damaligen Zeit, insbesondere zu den politischen Szenen in Italien und Deutschland. Wurde er von seiner Umgebung beeinflusst, fragt er sich, und wenn ja, wie? Ginzburg nutzt seine eigenen Erfahrungen, um die schwer fassbare und sich ständig verändernde Natur von Geschichte und historischer Forschung zu untersuchen.