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Night Battles: Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries
Auf der Grundlage von Recherchen in den Inquisitionsarchiven Norditaliens erzählt The Night Battles die Geschichte eines bäuerlichen Fruchtbarkeitskults, in dessen Mittelpunkt die benandanti, wörtlich „gute Wanderer“, stehen. Diese Männer und Frauen beschrieben, dass sie außergewöhnliche rituelle Kämpfe gegen Hexen und Zauberer führten, um ihre Ernten zu schützen.
Während ihre Körper schliefen, konnten die Seelen der benandanti in den Nachthimmel fliegen, um sich in epischen spirituellen Kämpfen für das Wohl des Dorfes einzusetzen. Carlo Ginzburg untersucht, wie die Inquisitionsbeamten diese Geschichten interpretierten, um ihre Weltanschauung zu untermauern, dass die Bauern in Wirklichkeit Zauberei betrieben. Das Ergebnis dieses kulturellen Konflikts, der mehr als ein Jahrhundert andauerte, war die langsame Verwandlung der benandanti in die Todfeinde der Inquisition - Hexen.
Gestützt auf diese außergewöhnlich gut dokumentierte Fallstudie argumentiert Ginzburg, dass ein ähnlicher Gesinnungswandel - die Wahrnehmung des Volksglaubens als teuflische Hexerei - in ganz Europa stattfand und sich auch in der Neuen Welt ausbreitete. In seinem neuen Vorwort reflektiert Ginzburg über das Zusammenspiel von Zufall und Entdeckung sowie über die Beziehung zwischen anomalen Fällen und historischen Verallgemeinerungen.