Bewertung:

Simon Winchesters Buch ist ein einzigartiger Reisebericht über den Balkan, der persönliche Anekdoten mit dem historischen Kontext der Konflikte verbindet, die während des Zusammenbruchs Jugoslawiens ausbrachen. Obwohl es eine lesenswerte Einführung in die komplexe Geschichte und Kultur der Region ist, wiesen viele Rezensenten auf die Grenzen des Buches hin, was die Tiefe und die Qualität der Bearbeitung angeht. Einige Leser fanden es sowohl aufschlussreich als auch ergreifend, während andere es als oberflächlich und schlecht organisiert kritisierten.
Vorteile:** Gut geschrieben und fesselnd mit klugem Witz. ** Bietet eine gut lesbare Einführung in eine komplexe Geschichte und Kultur des Balkans. ** Enthält persönliche Anekdoten, die die Erzählung nachvollziehbar machen. ** Bietet Einblicke in die Region für diejenigen, die sie kennen und für diejenigen, die sie nicht kennen. ** Hebt persönliche Erfahrungen und aktuelle Themen auf dem Balkan hervor.
Nachteile:** Mangelnde Tiefe und Substanz in der historischen Analyse, oft als oberflächlich empfunden. ** Kritisiert wurde das schlechte Lektorat mit kleinen Rechtschreibfehlern und Auslassungen. ** Einige fanden den Schreibstil im Vergleich zu Winchesters anderen Werken weniger fesselnd. ** Der Inhalt kann sich zusammenhanglos anfühlen und ist für das Verständnis der gegenwärtigen Situation überholt. ** Kein gründlicher historischer Bericht, sondern eher ein Reisebericht.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
The Fracture Zone: My Return to the Balkans
Auf dem Balkan geschehen seit Jahrhunderten schreckliche Dinge, und sie werden wahrscheinlich noch weitere Jahrhunderte andauern. Es ist ein Gebiet mit großen Kontrasten - geografisch schön, aber die unterliegende Kruste der Region ist entlang großer tektonischer Verwerfungen zerrissen. Diese natürlichen Verwerfungen verblassen im Vergleich zu den vom Menschen geschaffenen Grenzen, die einer Region mit häufigen Kriegen, unaussprechlichen Grausamkeiten und einer unergründlichen Geschichte noch mehr Komplexität verliehen haben. Es ist kein Gebiet der Welt, das viele gerne besuchen würden - es sei denn, sie waren schon einmal dort.
Simon Winchester, ein erfahrener Reporter, besuchte die Region vor zwanzig Jahren. Während der jüngsten Kosovo-Krise erinnerte er sich an diese erste Reise und an die Menschen, denen er begegnete, und er beschloss, dass parallele Reisen durchaus ein Mittel sein könnten, um das wahre Wesen dieser zerrissenen Region mit Sympathie zu erklären. Zwei große Hauptstädte, Wien und Istanbul, deren unaufhörliche kaiserliche Rivalitäten in der Vergangenheit eine so tiefgreifende Rolle bei der Gestaltung der grausamen Spaltung der Region in der Gegenwart gespielt haben, sollten zum Ausgangspunkt seiner zweiten Reise in die Region werden.
Als der Krieg in vollem Gange war, nahm er die Hilfe eines befreundeten Linguisten in Anspruch und begab sich von Wien aus auf ein langes, krummsägeförmiges Abenteuer durch Slowenien, Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, den Kosovo, Bulgarien und die Türkei, bis er am Goldenen Horn ankam, gerade als der Krieg offiziell für beendet erklärt wurde. Mit Glück und dank wertvoller persönlicher Kontakte gelang es Winchester, an dem Tag in Mazedonien zu sein, als die NATO-Truppen einrückten, um die Kontrolle über das Kosovo zu übernehmen - und weil der befehlshabende General ein alter Freund war, ritt er mit den befreienden Truppen- und Panzerkolonnen ein.
Dies ist kein Buch über den Krieg, sondern vielmehr ein intimes Porträt der Region, das während des Krieges entstanden ist. Es ist auch ein Versuch zu verstehen, was diese Region in die Gewalt geführt hat - jetzt, in der Vergangenheit und unweigerlich auch in der Zukunft. Geschrieben mit einem ausgeprägten Sinn für Zeit und Ort, ist The Fracture Zone zugleich aktuell und zeitlos. Es geht hinter die Schlagzeilen und vermittelt uns ein wahres Bild einer Region, die schon immer am Abgrund stand. Simon Winchesters bemerkenswerte Reise fügt alle Elemente zusammen - die Verwerfungen, die Brüche und das Chaos - und macht aus einem scheinbar sinnlosen Ort einen Sinn.