Bewertung:

S. T. Joshis „The Evolution of the Weird Tale“ ist eine umfassende und leicht verständliche Sammlung von Aufsätzen über verschiedene Autoren der Weird Fiction, die vom Goldenen Zeitalter bis zu zeitgenössischen Schriftstellern reicht. Zwar werden mehrere weniger bekannte Autoren vorgestellt und wertvolle Einblicke in das Genre gewährt, doch einige Leser sind der Meinung, dass die akademische Sezierung von Lovecrafts Philosophie den Genuss der Geschichten beeinträchtigt.
Vorteile:⬤ **Umfassender Überblick**: Bietet eine gründliche Auseinandersetzung mit prominenten und weniger bekannten Autoren der Gruselfiktion.
⬤ **Ansprechbarer Schreibstil**: Das Buch ist in einem unterhaltsamen Stil geschrieben, der die Leser anspricht.
⬤ **Unbezahlbare Einblicke**: Bietet eine solide Definition des Genres sowie einen historischen Überblick, der das Verständnis für die zitierten Werke bereichert.
⬤ **Stellt weniger bekannte Autoren vor**: Viele Leser haben dank Joshis Essays neue Autoren entdeckt, die es zu entdecken gilt.
⬤ **Übermäßig akademische Sezierung**: Einige Leser empfinden die detaillierte Analyse von Lovecrafts Philosophie als ermüdend, was dem Vergnügen abträglich sein kann.
⬤ **Über heikle Themen hinwegsehen**: Eine festgestellte Tendenz, problematische Aspekte wie Ethnie und Geschlechterpolitik innerhalb der besprochenen Werke zu übersehen.
⬤ **Hit-or-Miss-Qualität**: Die Qualität der Aufsätze kann variieren, was dazu führt, dass manche Menschen bestimmte Abschnitte weniger ansprechend finden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Evolution of the Weird Tale
S. T. Joshi ist einer der bedeutendsten Kritiker übernatürlicher Literatur. Seine bahnbrechenden Forschungen zu H. P. Lovecraft, Lord Dunsany, Ambrose Bierce und anderen Schriftstellern haben einen wissenschaftlichen Standard gesetzt, den nur wenige erreicht haben. In The Evolution of the Weird Tale - einer informellen Fortsetzung seiner früheren Studien The Weird Tale (1990) und The Modern Weird Tale (2001) - bewertet Joshi ein breites Spektrum amerikanischer und britischer Autoren übernatürlicher Literatur des letzten Jahrhunderts oder mehr, wobei er ihr unheimliches Werk akribisch unter die Lupe nimmt und ihren Platz im Kanon der Horrorfilme einschätzt.
Amerikanische Autoren des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie W. C. Morrow, F. Marion Crawford, Robert W. Chambers und Edward Lucas White werden ebenso unter die Lupe genommen wie ihre britischen Pendants E. F. Benson, Rudyard Kipling und L. P. Hartley. Joshi enthält umfangreiche Essays über Lovecraft und seine Jünger Robert Bloch, Fritz Leiber und Frank Belknap Long.
In einem provokanten Abschnitt über zeitgenössische Autoren seziert Joshi die Vampirromane von Les Daniels, die Kurzgeschichten des „Twilight Zone“-Schöpfers Rod Serling, David J. Schow und die Schule des Splatterpunk sowie die Romane und Erzählungen von Poppy Z. Brite. Alles in allem hat Joshi einige der gründlichsten Analysen sowohl klassischer als auch moderner Gruselautoren vorgelegt, die je geschrieben wurden.