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Photography and Its Violations
Theoretiker kritisieren die Fotografie für die „Objektivierung“ ihrer Subjekte und die Manipulation von Erscheinungen um der Kunst willen. In diesem kühnen Gegenargument stellt John Roberts die verletzenden Kräfte der Fotografie in Bezug auf die Offenlegung und die ästhetische Technik als Teil einer komplexen „sozialen Ontologie“ dar, die die Hierarchien, Spaltungen und Ausschlüsse hinter den Erscheinungen aufdeckt.
Der Fotograf muss „unangekündigt auftauchen“ und „sich der Welt in den Weg stellen“, argumentiert Roberts, indem er die Fotografie den Wahrheitsansprüchen des Betrachters gegenüber den Eigeninteressen und Empfindlichkeiten des Subjekts verpflichtet. Doch auch wenn die verletzende Kraft der Fotografie aus externen Machtverhältnissen resultiert, steht der Fotograf dennoch vor einer ethischen Entscheidung: ob er den Wahrheitsanspruch der Fotografie auf der Grundlage dieser Kräfte vorantreibt oder diese Kräfte abschwächt oder verschleiert, um die Integrität des Subjekts zu schützen.
Die Akte des Eindringens und der Destabilisierung der Fotografie stellen den Fotografen also ständig auf die Probe, sei es bei der Produktion, in der Dunkelkammer oder am Computer, insbesondere in unserer 24-Stunden-Kultur der digitalen Bilder. In diesem bahnbrechenden Werk definiert Roberts den Platz der Fotografie in der Welt neu und stellt ihren Ruf als wahrheitsförderndes Medium politisch und theoretisch wieder her.