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The Limits of Epistemology
Im Zentrum der modernen Erkenntnistheorie steht das Problem des Skeptizismus: Wie können wir wissen, dass die Formen unserer Erkenntnis mit der Welt vereinbar sind? Wie können wir Erfolgsbedingungen für Wissensansprüche aufstellen, ohne unsere diskursive und fehlbare Natur als Wissende irgendwie zu transzendieren?
Indem er verschiedene Formen des Skeptizismus unterscheidet, zeigt Markus Gabriel, wie alles objektive Wissen auf gemeinsamen Diskursen beruht und wie die essentielle Korrigierbarkeit von Wissensansprüchen eine entscheidende Bedingung für ihre Objektivität ist. Wir sollten Skepsis nicht so sehr als Bedrohung verstehen, sondern als eine wichtige Lehre über die Fehlbarkeit des diskursiven Denkens. Wenn wir diese Lektion beherzigen, können wir damit beginnen, das solipsistische Subjekt der modernen Erkenntnistheorie wieder in die Gemeinschaft der tatsächlichen Wissenden zu integrieren.
In Anlehnung an Hegel, Wittgenstein und Brandom zeigt Gabriel, dass Intentionalität als solche eher ein öffentliches als ein privates Phänomen ist. Er räumt ein, dass der Skeptiker die notwendige Endlichkeit des objektiven Wissens beweisen kann, bestreitet aber, dass uns dies in eine Aporie führen muss. Stattdessen zeigt er uns die Grenzen des modernen Projekts der Erkenntnistheorie auf.
Durch eine Untersuchung verschiedener Arten von skeptischen Paradoxien zeigt Gabriel nicht nur deren unverzichtbare Rolle innerhalb der erkenntnistheoretischen Theoriebildung auf, sondern argumentiert auch für das notwendige Scheitern aller totalisierenden Wissensansprüche. Auf diese Weise beginnt die Erkenntnistheorie als die Disziplin, die Wissen über Wissen beansprucht, ihre eigene Fehlbarkeit und damit die wahre Natur ihrer Objektivität zu begreifen.
The Limits of Epistemology wird für Studenten und Wissenschaftler der Philosophie von großem Wert sein.