Bewertung:

Markus Gabriels „I Am Not A Brain“ ist eine philosophische Untersuchung, die reduktionistische Ansichten über den Geist in Frage stellt und gegen die Vorstellung argumentiert, dass das Bewusstsein vollständig durch die Neurobiologie erklärt werden kann. Das Buch greift aktuelle Debatten in der Philosophie auf und plädiert für ein Verständnis der menschlichen Identität jenseits rein biologischer Prozesse. Während einige Rezensenten das Buch für seinen Witz, seine Lesbarkeit und seine zum Nachdenken anregenden Ideen loben, kritisieren andere, es sei zu akademisch, für ein allgemeines Publikum unzugänglich oder hauptsächlich für Philosophenkollegen geschrieben.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, mit einer Mischung aus Witz und Humor, die komplexe philosophische Ideen zugänglich macht. Es bietet eine durchdachte Kritik an reduktionistischen Theorien und verteidigt ein nuancierteres Verständnis von Bewusstsein. Viele Leser finden es intellektuell anregend und schätzen die Erforschung der Philosophie des Geistes anhand von Bezügen zu historischem und zeitgenössischem Denken sowie zur Populärkultur.
Nachteile:Einige Leser finden das Buch zu akademisch und zu dicht, so dass es für Personen ohne philosophischen Hintergrund nicht geeignet ist. Andere sind der Meinung, dass es seine Ideen einem nicht spezialisierten Publikum nicht effektiv vermittelt, so dass es wie eine Übung in esoterischem Jargon erscheint. In einigen Rezensionen wird erwähnt, dass die Argumente zwar überzeugend sind, aber klarer hätten dargestellt werden können, und dass die Diskussionen einige wesentliche Fragen offen lassen könnten.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
I Am Not a Brain: Philosophy of Mind for the 21st Century
Viele betrachten die Natur des menschlichen Bewusstseins als eines der letzten großen ungelösten Rätsel. Warum geht beim Menschen sozusagen das Licht an? Und wie ist das elektrische Gewitter der Neuronen unter unserem Schädel mit unserem Bewusstsein verbunden? Ist das Selbst nur die Benutzeroberfläche unseres Gehirns, eine Art Bühne, auf der eine Show aufgeführt wird, die wir nicht frei steuern können?
Der Philosoph Markus Gabriel wendet sich in diesem Buch gegen die zunehmende Tendenz in den Wissenschaften zum Neurozentrismus, der auf der Annahme beruht, dass das Selbst mit dem Gehirn identisch ist. Gabriel hegt ernsthafte Zweifel daran, dass wir uns auf diese Weise selbst kennen können. In einer scharfen Kritik an diesem Ansatz präsentiert er eine neue Verteidigung des freien Willens und bietet eine zeitgemäße Einführung in das philosophische Denken über das Selbst - und das alles mit Verve, Humor und überraschenden Einsichten.
Gabriel kritisiert das wissenschaftliche Weltbild und nimmt uns mit auf eine eklektische Reise der Selbstreflexion anhand von Begriffen wie Selbst, Bewusstsein und Freiheit, mit Hilfe von Kant, Schopenhauer und Nagel, aber auch Dr. Who, The Walking Dead und Fargo.