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Sense, Nonsense, and Subjectivity
Ein führender deutscher Philosoph legt sein bisher ehrgeizigstes Werk über die Natur des Wissens vor, in dem er die These vertritt, dass das Irren über Dinge das menschliche Dasein bestimmt.
Seit Jahrtausenden widmen sich Philosophen dem Ziel, das Verständnis für das Wesen der Wahrheit und der Realität zu verbessern. Dabei haben sie eine große Menge an Erkenntnistheorie - Wissen über Wissen - angesammelt. Doch negative erkenntnistheoretische Phänomene wie Unwissenheit, Falschheit, Illusion und Täuschung werden immer wieder übersehen. Dies ist überraschend, da wir alle wissen, wie fehlbar der Mensch ist.
Sinn, Unsinn und Subjektivität antwortet darauf mit einer Theorie des falschen Denkens, die zeigt, dass es zur Subjektivität selbst gehört, sich über Dinge zu irren. Aus diesem Grund kann Wissen niemals gesichert werden, ohne dass wir Behauptungen aufstellen, die prinzipiell immer falsch sein können. Selbst in erfolgreichen Fällen, in denen wir etwas richtig machen und dadurch Wissen gewinnen, bleibt die Möglichkeit des Scheiterns bestehen. Markus Gabriel begründet dieses Argument mit einer neuartigen Darstellung der Beziehung zwischen Sinn, Unsinn und Subjektivität - Phänomene, die in der zeitlichen Entfaltung unseres kognitiven Lebens zusammenhängen.
Während die meisten Philosophen weiterhin Subjektivität im Sinne von bewusster Selbstdarstellung und der vermeintlich unfehlbaren Kontrolle, die wir als Denker über uns selbst haben, theoretisieren, befasst sich Sense, Nonsense, and Subjectivity mit der uralten platonischen Herausforderung, Situationen zu verstehen, in denen wir die Realität nicht richtig erfassen. Gabriel fügt der Arbeit des Neuen Realismus eine anregende Perspektive auf epistemisches Versagen hinzu und geht auf seit langem bestehende ontologische Fragen in einem Zeitalter ein, in dem die Grenze zwischen dem Realen und dem Falschen zunehmend verschwimmt.