Bewertung:

Markus Gabriels „Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten“ plädiert für moralischen Realismus und dessen Rolle bei der Bewältigung der heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen. Das Buch erforscht das Wesen moralischer Fakten, kritisiert den Relativismus und betont einen humanistischen Ansatz für Bildung und Ethik. Der Text regt zwar zum Nachdenken an und ist sehr umfangreich, kann aber insbesondere für Laien eine Herausforderung in Bezug auf die Verständlichkeit darstellen.
Vorteile:Das Buch behandelt ehrgeizige und aktuelle Themen, indem es den moralischen Realismus wiederbelebt und seine Relevanz in der heutigen Welt anspricht. Gabriel liefert eine umfassende Kritik des Relativismus und plädiert gleichzeitig für universelle moralische Fakten und einen humanistischen Ansatz für Identität und Bildung. Das Werk ist für alle interessant, die sich für den philosophischen Diskurs und den moralischen Fortschritt interessieren.
Nachteile:Die Sprache und die vorgestellten Konzepte können dicht und komplex sein, so dass es für Laien schwierig ist, die Argumente vollständig zu erfassen. Einige Leser könnten die Länge der Diskussionen zu bestimmten Themen als umständlich empfinden, was der allgemeinen Zugänglichkeit des Buches abträglich sein könnte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Moral Progress in Dark Times: Universal Values for the 21st Century
Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, sind beispiellos: von der existenziellen Krise des Klimawandels bis hin zu den globalen Sicherheitsbedrohungen durch die Aggression in der Ukraine und anderswo. Hinzu kommt die Krise der liberalen Demokratie, und wir scheinen uns in einem Zustand moralischer Verwirrung zu befinden, in dem wir uns nicht sicher sind, ob es überhaupt Prinzipien gibt, auf die wir uns heute berufen können und die nicht nur partikularistisch sind.
Im Gegensatz zu dieser Auffassung vertritt Markus Gabriel die kühne These, dass es moralische Leitprinzipien für das menschliche Verhalten gibt. Diese Leitprinzipien sind kulturübergreifend, sie sind universell gültig und bilden die Quelle universeller Werte im 21. Indem er einen „Neuen Moralischen Realismus“ entwickelt, erweckt Gabriel die Idee zu neuem Leben, dass die Aufgabe der Menschheit auf unserem Planeten darin besteht, durch Kooperation moralischen Fortschritt zu ermöglichen. Nur wenn wir moralischen Fortschritt auf eine Art und Weise erreichen, die universelle Werte einbezieht - und somit die gesamte Menschheit umfasst -, können wir den Abgrund vermeiden, in den wir andernfalls schlittern werden.
Gabriels mit Verve, Witz und Vorstellungskraft geschriebener Aufruf zu einer neuen Aufklärung ist ein willkommenes Gegenmittel zum Werterelativismus und Nihilismus unserer Zeit, und er entwirft einen moralischen Rahmen, innerhalb dessen wir zusammenarbeiten können - was wir sicherlich auch müssen -, um die großen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen wir jetzt stehen.