Bewertung:

Das Buch wird für seine tiefgründige philosophische Erforschung der Liebe hoch gelobt und bietet Einsichten, die sowohl bei einem akademischen als auch bei einem allgemeinen Publikum, das sich für das Wesen der Liebe interessiert, Anklang finden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Komplexität des Themas möglicherweise nicht für Gelegenheitsleser geeignet ist, die mit philosophischen Konzepten nicht vertraut sind.
Vorteile:⬤ Tiefgründige philosophische Erforschung der Liebe
⬤ zum Nachdenken anregend und erhellend
⬤ geeignet für Akademiker und theologisch Interessierte
⬤ gut formuliert und schön geschrieben
⬤ wertvoll für persönliches Wachstum und wissenschaftliche Forschung
⬤ von vielen Lesern als Meisterwerk angesehen.
Kann für Laien zu komplex sein; erfordert ein gewisses Maß an Vertrautheit mit philosophischer Terminologie und Konzepten, um es vollständig zu verstehen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Nature of Love
Schon früh zeichnete sich Dietrich von Hildebrand als ein Denker mit einem ungewöhnlichen Verständnis der menschlichen Liebe aus. Mit seinen Büchern über Mann und Frau betrat er in den 1920er Jahren Neuland und löste eine fruchtbare Kontroverse aus.
Gegen Ende seines Lebens schrieb er ein grundlegendes Buch über die Liebe, Die Natur der Liebe. Er hatte sich sein ganzes Leben lang darauf vorbereitet, dieses Werk zu schreiben; er war so sehr von der philosophischen Analyse der Liebe angezogen, dass seine Schüler ihn schon vor langer Zeit doctor amoris, den Doktor der Liebe, nannten. Dieses große Werk, die reife Frucht von Hildebrands Genie, liegt nun zum ersten Mal in englischer Sprache vor, sachkundig übersetzt und eingeleitet von dem Philosophen John F.
Crosby, der ein Schüler von Hildebrands gewesen war.
Die Natur der Liebe ist ein Meisterwerk der phänomenologischen Forschung. Seit Max Schelers Arbeit über die Liebe wurden die Mittel der Phänomenologie nicht mehr so fruchtbar eingesetzt, um zu verstehen, was Liebe ist und was sie nicht ist.
Bisher hatte sich von Hildebrand vor allem auf dem Gebiet der Moralphilosophie hervorgetan, doch in dieser Studie über die Liebe zeigt sich eine neue Seite seines Denkens. Von Hildebrand wird hier in Bereiche der persönlichen Subjektivität geführt, die er in seinen ethischen Schriften nicht zu erforschen vermochte. Auf höchst originelle Weise zeigt er, dass der Wunsch, von der Person, die man liebt, geliebt zu werden, nichts mit Egoismus zu tun hat; er zeigt, dass dieser Wunsch, geliebt zu werden und so mit der anderen Person vereint zu sein, selbst eine Art Selbsthingabe an die andere Person ist.
So wehrt sich von Hildebrand gegen den Altruismus, der behauptet, man sei dem geliebten Menschen gegenüber selbstlos, indem man das Wohl des anderen nur so will, dass es einem gleichgültig ist, im Gegenzug geliebt zu werden. Andererseits wehrt er sich auch gegen die Behauptung, das Glück des Geliebten sei das Hauptmotiv der Liebe. Von Hildebrand zeigt die radikal andere Ausrichtung der Liebe auf und vermeidet dabei die Falle eines entpersönlichten Altruismus.
Damit wird er sowohl der außergewöhnlichen Selbsttranszendenz