Bewertung:

In den Rezensionen wird „Was ist Philosophie?“ als eine profunde und klare Einführung in das philosophische Denken hervorgehoben, wobei insbesondere die einzigartigen Perspektiven auf Erkenntnistheorie und Wissen betont werden. Es ist sehr empfehlenswert für ernsthafte Philosophiestudenten und diejenigen, die sich für die christlichen philosophischen Beiträge aus der Mitte des Jahrhunderts interessieren. Trotz seines begrifflichen Reichtums und seiner gelegentlichen Dichte wird das Buch für seine Klarheit und verständliche Prosa gelobt.
Vorteile:⬤ Prägnant und begrifflich reichhaltig
⬤ klarer Schreibstil
⬤ wichtige Einsichten in die Erkenntnistheorie
⬤ sehr empfehlenswert für ernsthafte Studenten
⬤ eindeutige Beiträge zur westlichen Philosophie
⬤ hilft, die Perspektiven auf das Wissen zu verändern.
⬤ Zuweilen dicht
⬤ kann von einigen als zu grandios angesehen werden
⬤ einige Mainstream-Intellektuelle können den Autor aufgrund seines religiösen Hintergrunds abweisen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
What Is Philosophy?
Was ist Philosophie? ist eine grundlegende Studie zur Erkenntnistheorie des bedeutenden Phänomenologen Dietrich von Hildebrand. Hildebrand beginnt mit einer genauen Analyse der Rezeptivität, die allen Arten von Wissen eigen ist.
Im Ergebnis vertritt Hildebrand einen robusten philosophischen Realismus, demzufolge der Geist dem erkannten Objekt nicht seine Bedingungen aufzwingt, sondern das Objekt zu seinen eigenen Bedingungen empfängt. Er erkennt zwar an, dass bestimmte Aspekte der physischen Welt tatsächlich vom menschlichen Geist abhängen, wie z. B.
Farbeigenschaften, aber er vermeidet den Idealismus, indem er diese Eigenschaften in die Dinge einbettet, die in ihrem eigenen Wesen bekannt sind.
Der vielleicht wichtigste Beitrag dieses Werkes liegt in der Darstellung, die Hildebrand über unser Wissen von den wesentlichen Strukturen und Gesetzen des Seins gibt (was die Phänomenologen als eidetische Intuition bezeichneten). Ein solches Wissen ist für die Empiriker unvorstellbar, die meinen, dass wir mit der Welt nur durch empirische Beobachtung in Verbindung treten.
Hildebrand zeigt, dass wir neben einer solchen Beobachtung auch eine rationale Einsicht in das besitzen, was die Dinge im Wesentlichen sind und was nicht. Mit großer Originalität untersucht Hildebrand, welche Art von essentieller Struktur es ist, die die rationale Einsicht in notwendige Gesetze des Seins ermöglicht. Dabei setzt er sich auch mit jenen Empiristen auseinander, die meinen, diese notwendigen Seinsgesetze seien auf Tautologien reduzierbar.
Er argumentiert, dass diese Gesetze nicht nur in unseren Wortbedeutungen begründet sind, sondern im Wesen der Dinge selbst. Er stimmt also mit Kant darin überein, dass wir notwendige Wahrheiten besitzen, die wir in synthetischen Sätzen ausdrücken; aber er widerspricht energisch Kants idealistischer Darstellung, wie solche Sätze möglich sind. Hildebrands Was ist Philosophie? ist vielleicht das bedeutendste und differenzierteste Werk, das wir haben, das die Position der realistischen Phänomenologie verteidigt.