Bewertung:

Das Buch von Hildebrand wird für seine eingehende Behandlung von Werten und ethischer Theorie gelobt und stellt moderne philosophische Dogmen über Werturteile in Frage. Es gilt als unverzichtbar für das heutige Verständnis von Moral und Gewissen, insbesondere im Kontext der zeitgenössischen ethischen Diskussionen. Die neue Ausgabe ist gut produziert und enthält eine wertvolle Einführung von John Crosby. Obwohl sie sehr umfangreich ist, empfinden viele Leser sie als lohnend und aufschlussreich für akademische Zwecke.
Vorteile:⬤ Unverzichtbar für das Verständnis der modernen Ethik
⬤ gut produzierte Ausgabe mit einer ausgezeichneten Einführung
⬤ tiefe Erforschung von Werten und Moralphilosophie
⬤ hilfreich in akademischen Kontexten
⬤ kristallisiert komplexe Ideen.
Lange Lektüre, die viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Ethics
Dietrich von Hildebrand bietet hier die nuancierteste Version einer wertebasierten Ethik, die auf der Ethik von Max Scheler aufbaut, aber weit über diese hinausgeht. In den Prolegomena des Werkes wird Hildebrands Verständnis von Phänomenologie dargelegt.
In den ersten vierzehn Kapiteln entwirft Hildebrand eine allgemeine Werttheorie, in der er sich von seinen Vorgängern dadurch unterscheidet, dass er den Wert nicht auf den Sinn dessen beschränkt, was für die menschliche Person gut ist, sondern stattdessen das Gute und Wertvolle an sich in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt, vor seiner wohltuenden Wirkung auf die menschlichen Personen. Auf dieser Grundlage entwickelt er sein charakteristisches Konzept der Wertreaktion, in der der Mensch dem Wert das Seine gibt, zusammen mit seinem charakteristischen Konzept der Transzendenz der Person in der Wertreaktion. Er überdenkt die Tugendtheorie auf der Grundlage seiner Wertphilosophie neu und stellt dabei die Tugend in den Mittelpunkt seiner Ethik, lange vor der Wiederbelebung der Tugendtheorie im angloamerikanischen Denken.
Von besonderer Bedeutung ist, dass er das moralisch Böse in seinen verschiedenen Formen neu überdenkt und ein neues Licht auf die Frage wirft, wie es möglich ist, wissentlich Unrecht zu tun. Das Buch schließt mit einer eingehenden Darstellung der religiösen Dimension des moralischen Lebens und der Stellung Gottes in der Moral.