Bewertung:

In den Rezensionen wird Alasdair MacIntyres Buch als eine tiefgründige Erforschung der Moralphilosophie hervorgehoben, wobei insbesondere der Einfluss historischer Persönlichkeiten wie Augustinus und Aquin auf das moderne ethische Denken betont wird. Während viele Leser die Einsichten als wertvoll und den Text als intellektuell anregend empfanden, kritisierten andere die Komplexität des Textes und die vermeintliche Voreingenommenheit des Autors in Bezug auf den Katholizismus.
Vorteile:⬤ Eingehende Analyse der Moralphilosophie
⬤ wertvolle Einblicke in die historische Entwicklung der Moralforschung
⬤ gut strukturierte Argumente
⬤ starke intellektuelle Herausforderung für diejenigen mit einem philosophischen Hintergrund
⬤ empfohlen als Fortsetzung von 'After Virtue'.
⬤ Komplexer und dichter Text, der für Leser ohne einen starken philosophischen Hintergrund schwierig sein könnte
⬤ mögliche Voreingenommenheit gegenüber dem Katholizismus
⬤ einige waren der Meinung, dass die Argumente nicht kohärent oder überzeugend waren
⬤ Fälle von übermäßiger Länge in Passagen und Mangel an Prägnanz.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Three Rival Versions of Moral Enquiry: Encyclopaedia, Genealogy, and Tradition
Alasdair MacIntyre - den Newsweek als "einen der führenden Moralphilosophen der englischsprachigen Welt" bezeichnet hat - stellt hier seine Gifford Lectures von 1988 als Erweiterung seines früheren Werks Whose Justice? Which Rationality? vor.
Er beginnt mit einer Betrachtung der kulturellen und philosophischen Distanz, die Lord Giffords Welt des späten neunzehnten Jahrhunderts von unserer eigenen trennt. Jahrhunderts von unserer Welt trennt.
Die Sichtweise dieser früheren Welt, so MacIntyre, wurde in der neunten Ausgabe der Encyclopaedia Brittanica endgültig formuliert, in der die moralische Untersuchung als eine Einsicht in den rationalen Fortschritt der Menschheit auf dem Weg zu immer größerer Aufklärung und als dessen Fortsetzung verstanden wurde. MacIntyre vergleicht dieses Konzept der moralischen Forschung mit zwei konkurrierenden Konzepten, die ebenfalls im späten neunzehnten Jahrhundert formuliert wurden: dem von Nietzsche Zur Genealogie der Moral und dem, das in der Enzyklika von Papst Leo XIII. zum Ausdruck kommt Aeterni Patris.
Die Vorlesungen konzentrieren sich auf Aquins Integration augustinischer und aristotelischer Untersuchungsmethoden, auf die Unfähigkeit des enzyklopädischen Standpunkts, thomistischer oder genealogischer Kritik standzuhalten, und auf die Probleme, mit denen der zeitgenössische Genealoge nach Nietzsche konfrontiert ist. MacIntyre schließt mit Überlegungen zu den Auswirkungen auf die Ausbildung an Universitäten und Hochschulen.