Bewertung:

After Virtue von Alasdair MacIntyre ist eine komplexe Erkundung von Moral, Ethik und den philosophischen Fehlern der Moderne, insbesondere nach der Aufklärung. Das Buch kritisiert die zeitgenössische Moralphilosophie und plädiert für eine Rückkehr zur aristotelischen Tugendethik, um der Fragmentierung des modernen Moraldiskurses zu begegnen. Es befasst sich mit den historischen Hintergründen des moralischen Denkens und untersucht, wie aktuelle ethische Debatten aus der Abkehr von gemeinsamen Erzählungen und Teleologien entstehen.
Vorteile:⬤ Bietet eine herausfordernde und provokative Untersuchung der modernen Moral und Ethik.
⬤ Bietet einen eingehenden historischen Kontext, der den Zusammenbruch der Moralphilosophie mit der Aufklärung verbindet.
⬤ Präsentiert ein überzeugendes Argument für die Relevanz der aristotelischen Tugenden heute.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der Witz und aufschlussreiche Kritik an der zeitgenössischen Moralphilosophie beinhaltet.
⬤ Unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für Ethik, Philosophie und gesellschaftliche Fragen interessieren.
⬤ Dichter und komplexer Text, der für manche Leser schwer zu verstehen sein könnte.
⬤ Langwierige Diskussionen erfordern möglicherweise mehrere Lektüren, um sie vollständig zu verstehen.
⬤ Einige Kritiken an modernen Philosophen können abweisend oder herablassend wirken.
⬤ Die vorgeschlagenen Lösungen für zeitgenössische moralische Fragen können vage oder unzureichend erscheinen.
⬤ Es besteht die Gefahr, als traditionalistisch wahrgenommen zu werden, was Leser mit progressiveren oder säkularen Ansichten abschrecken könnte.
(basierend auf 79 Leserbewertungen)
After Virtue: A Study in Moral Theory, Third Edition
Als After Virtue 1981 zum ersten Mal erschien, wurde es als eine bedeutende und potenziell kontroverse Kritik der zeitgenössischen Moralphilosophie anerkannt.
Newsweek nannte es „eine atemberaubende neue Studie über Ethik von einem der führenden Moralphilosophen der englischsprachigen Welt“. Seitdem wurde das Buch in mehr als fünfzehn Fremdsprachen übersetzt und über hunderttausend Mal verkauft.
Jetzt, fünfundzwanzig Jahre später, freut sich die University of Notre Dame Press, die dritte Auflage von After Virtue zu veröffentlichen, die einen neuen Prolog „After Virtue after a Quarter of a Century“ enthält. In diesem klassischen Werk untersucht Alasdair MacIntyre die historischen und konzeptionellen Wurzeln der Idee der Tugend, diagnostiziert die Gründe für ihre Abwesenheit im persönlichen und öffentlichen Leben und macht einen vorläufigen Vorschlag für ihre Wiederherstellung. Die einzelnen Kapitel sind zwar sehr umfangreich, doch zusammengenommen ergeben sie ein durchdringendes und konzentriertes Argument über den Preis der Moderne.
Im Prolog der dritten Auflage greift MacIntyre die zentralen Thesen des Buches wieder auf und kommt zu dem Schluss, dass er zwar viel gelernt und seine Thesen und Argumente in anderen Werken ergänzt und verfeinert hat, er aber „noch keinen Grund gefunden hat, die Hauptaussagen“ dieses Buches aufzugeben. Zwar räumt er ein, dass seine Konzeption des Menschen als tugendhaft oder lasterhaft nicht nur einer metaphysischen, sondern auch einer biologischen Grundlage bedurfte, doch bleibt er letztlich „der These verpflichtet, dass wir nur vom Standpunkt einer ganz anderen Tradition aus, einer Tradition, deren Überzeugungen und Voraussetzungen in ihrer klassischen Form von Aristoteles formuliert wurden, sowohl die Entstehung als auch das Dilemma der moralischen Moderne verstehen können“.